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Römer Lexikon A-Z

Blumenfest Rosalia: zum Gedenken der Toten

Blumen-Pflanzen
Blumen aus dem Römershop.

Das römische Fest für die schöne „Rosalia“

Die Rosalia ist ein antikes römisches Blumenfest, an dem die Römer ihrer Toten gedachten und deren Gräber mit Rosen und Tausendschön zierten.

Vor den Toren der römischen Hauptstadt wurde sogar ein Rosenfeld angelegt, um für das Fest genügend Blumen zu haben. Generell schmückten die Römer, aber auch die Griechen in der Antike gerne ihre Gräber mit schönem Blumenschmuck. Es gab gar eine Art Friedhof-Kultur und wohlhabende Römer errichteten gar ganze Grabgärten mit vielen Bäumen und Blumen. Diese galten nicht nur als Darbietung für die Verstorbenen im Jenseits, sondern sollten natürlich auch die Grabbesucher erfreuen und den Ort der Toten zu einem hübschen Fleckchen gestalten.

Blumen zum Gedenken der Toten

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Blumen: Römershop

Blumen an den Gräbern waren in der Antike so wie heute auch, Zeichen der Vergänglichkeit. Sie symbolisierten aber auch immer schon ein Weiterleben nach dem Tod und zeugen vom Gedenken der Hinterbliebenen und von deren Trauer.

Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit waren Gräber eine Zeitlang relativ schmucklos. Erst im 19. Jhd. lebte der Brauch wieder auf, die Gräber von Verstorbenen, von Verwandten und Freunden, wieder zu schmücken.

Die heilige Rosalia

Der Gedenk- und Verehrungstag der heiligen Jungfrau Rosalia ist der 4. September und in Palermo der 15. Juli. Und wer war diese Rosalia? Der Mythologie nach war sie heilige Jungfrau, Tochter des Grafen Sinibalds von Roses und Quisquina, aus dem kaiserlichen Stamme Karls des Großen. Ihre Mutter war mit dem königlichen Hof verwandt. Die Königin selbst war ihr freundlich zugetan und so wurde Rosalia wie die Tochter eines Fürsten erzogen. In reinster Unschuld war sie zur Jungfrau heran geblüht.

Sage um Rosalia

Der Sage nach hatte Gott sich diese Jungfrau zu einem Gefäß seiner Gnade ausersehen und ihr die Vergänglichkeit aller Erdengüter und der Welten Lust erkennen lassen. In stiller Zurückgezogenheit diente Rosalia dem göttlichen Heiland, dem sie sich zur Braut geweiht hatte. Da sie aber erkannte, dass sie im königlichen Palast ihren Entschluss nicht durchführen könne, verließ sie den königlichen Hof und ging auf den einige tausend Schritte von Palermo entfernten Berg Montreal.

Blumen-Pflanzen

 

Sie verbarg sich in einer uneinsichtigen Felshöhle, wo sie fortan der reinen Liebe Jesu dienen und an seinem heiligsten Herzen ruhen wollte. Dies bezeugt eine Inschrift: „Ich, Rosalia, eine Tochter Sinibalds, Herrn von Montreal und Roses, habe aus Liebe zu Jesus Christus, meinem Heilande, diese Höhle bewohnt.”

Rosalia erhört die Hilferufe

Es verflossen 400 Jahre und noch war das Grab der heiligen Rosalia nicht entdeckt. Doch im Jahre 1624 wurde die Stadt Palermo mit einer schrecklichen Pest heimgesucht. Das Volk schrie um Hilfe zum Himmel und wandte sich besonders zur heiligen Rosalia um ihre Fürbitte. Ein frommer Bürger der Stadt erhielt die Offenbarung, dass die Pest nicht eher aufhöre, bis der Leib der heiligen Rosalia erhoben und in die Stadt übersetzt werde.

Man fand sie und unter Volksjubel wurde der heilige Leib in einem prachtvollen Sarg in Prozession in die Stadt getragen. Sogleich hörte die Pest auf. Die dankbaren Bewohner der Stadt erbauten eine herrliche Kirche zu Ehren der Heiligen und erwählten sie zu ihrer Patronin. Auch auf dem Berge Pellegrino über der Höhle, wo Rosalia lebte und starb, erhob sich eine prachtvolle Kirche. Die dankbaren Bewohner ehrten fortan die heilige Rosalia alljährlich mit unerhörter Festpracht!