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Römer Lexikon A-Z

Brückenbau der Römer: hoch eindrucksvoll!

Metz-Aquädukt
Brückenbau der Römer
picture Carole Raddato

Römischer Brückenbau

Die ersten römischen Holzbrücken stützten sich auf ins Flussbett gerammte Holzpfähle. Diese Pfähle dienten als Unterbau für Konstruktionen aus Baumstämmen oder Balken und erlaubten so die Überbrückung breiter Gewässer.

Ein späterer Fortschritt beim Bau der hölzernen Brücken war die Benutzung von Steinen als Auflagefläche. Die Stützpfeiler wurden dann aus großen Steinquadern gesetzt, wobei man die Fundamente direkt auf den gewachsenen Fels des Flussbettes gründete.

Die Römer halfen sich bei der Konstruktion ihrer römischen Brücken auch, indem sie Holzpfähle mit eisernen Pfahlschuhen als Fundament in das Flussbett rammten. Um nicht zu viele Pfeiler setzen zu müssen, wagten sich römische Brückenbauer an Bogenöffnungen bis nahezu 50 Meter Breite, die durch die Entwicklung und Verfeinerung der Gewölbetechnik ermöglicht wurden.

Brückenbau im Laufe der Zeit

Das Bild des römischen Brückenbaus veränderte sich im Laufe der Zeit: Lassen sich bei vielen frührömischer Brücken und Aquädukte noch zahlreiche Steinvorsprünge erkennen, die als Träger und Auflager des Oberbaus dienten, sahen Bauten der spätrömischen Kaiserzeit durch die zunehmende Beherrschung der Gewölbetechnik komplett anders aus.

Seit dem 3. Jhd. n. Chr. wurde bei größeren Gewölben und auch bei Kuppelbauten der Druck des Gewichts der Steine dadurch vermindert, dass man das Gewicht des Gewölbematerials durch in das Gussmauerwerk eingelassene hohle Tonkrüge verringerte. Erhaltene römische Brücken tragen meist eine gerade verlaufende Straße, die auf einem oder mehreren gewölbten Steinbögen ruht. Eine Spezialform der römischen Bogenbrücken sind die Aquädukte. Oft hat man diese Wasser transportierenden Bauwerke mit Straßenbrücken kombiniert.

Berühmte Bauwerke der Antike – römische Aquädukte

Römische-Aquädukte-Frankreich
Aquädukt in Frankreich
Bild von Andreas Hopson

Lateinisch aquaeductus bedeutet „Wasserleitung“. Ein römisches Aquädukt ist ein Bauwerk zum Transport von Wasser. Die Aquädukte der Römer erlangten große Bekanntheit, da sie oft auf gewölbten Bogenstellungen geführt wurden und zu den bedeutendsten Bauwerken der Antike zählen. Die Leitungen der Römer bestanden aus Holz, Blei oder Leder, meist waren es jedoch Steinkanäle.

Die in die einzelnen Häuser führenden Leitungen waren, wie Ausgrabungen in Pompeji ergaben, aus Blei. Einige Aquädukte hatten mehrere Stockwerke und in jedem floss Wasser einer anderen Quelle. Da das Wasser stetig weiterfließen sollte, wurden die Aquädukte so angelegt, dass sie ein stetiges sanftes Gefälle hatten. Dies maßen die römischen Architekten genauestens aus. So betrug etwa das Gefälle nach Vitruvius mindestens 0,5 Prozent.

 

Römische-Aquädukte-pont-du-gart
Römischer Aquädukt Pont-du-gart

Wasser aus dem Rohr

Der Beginn des Aquädukts ist das Quellhaus. Das Ende des Laufes ist ein Reservoir, von wo aus das Wasser in die Bäder oder Gärten geleitet wird. Besondere Beamte waren für die Regelung der Wasserzuteilung zuständig. Hier galten strenge Gesetze zum Schutz der kostbaren römischen Anlagen. Im Gegensatz zu den größeren Überlandleitungen mit Freispiegelgefälle dienten in der Stadt Druckleitungen dem Gefälle. Im Bedarfsfall schalteten sie „Wassertürme“ dazwischen. Die Druckleitungen bestanden aus Blei- oder Tonrohren. Auch Baustoffe wie Holz, Stein und sogar „Fertigbeton“ dienten der Rohrherstellung der Römer.