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Die antike Nordsee: das mare germanicum

Nordsee_Vogelzug
Vogelzug über der Nordsee – via wikimedia commons by 4028mdk09.

Das mare germanicum

Aus der phönizischen Zeit ist keine eigene Bezeichnung für die Nordsee überliefert. Zur Zeit der Feldzüge von Drusus und Germanicus entstand der Name Mare Germanicum. Die Bezeichnung umfasste allerdings das Meer ohne den Ärmelkanal.

Die moderne Bezeichnung Nordsee entstand erst im 13. Jhd. Geografisch ist die Nordsee im Norden durch die Shetland-Inseln, im Süden durch die Straße von Calais, im Osten durch Skandinavien und Dänemark und im Westen durch die britischen Inseln eingefasst. Ursprünglich bestand das Meer aus einem von Norden nach Süden abfallenden Tal. Durch tektonische Verschiebungen wurde aus dieser Senke ein Schelfmeer, das sich erst in geologisch jüngerer Zeit als Überschwemmungsbecken des Atlantiks nach Osten ausdehnte.

Das antike Nordmeer: mare germanicum

Im Altertum war die Küstenlinie der Nordsee vom Ärmelkanal bis nach Jütland geschlossen und wurde von den Lagunen den Rheins, der Zuidersee, der Ems, der Weser und der Elbe durchbrochen. Die Linie verlief näher entlang der Friesischen Inseln als heute. Auch waren es zur antiken Zeit wesentlich mehr als heute. Plinius beschrieb die Landschaft zwischen Weser und Elbe als eine zwei Mal am Tag durch die Flut überschwemmte Watten-Küste. Die Nordsee hat eine Fläche von etwa 580.000 Quadratkilometern und ist im Durchschnitt 94 Meter tief. Im Norden grenzt die Nordsee an das atlantische Polarmeer an, im Südwesten grenzt sie durch den Ärmelkanal an den Atlantik und über den Sund an die Ostsee. Die Nordsee ist auch heute noch sehr fischreich und unterliegt sehr deutlich den Gezeitenströmen.

Schon Phönizier kennen mare germanicum als Nordsee

Schon den Mittelmeeranwohnern der Phönizier waren die Küsten des Ärmelkanals und der an ihm angrenzenden Nordsee bekannt. Durch den Handel mit Zinn mit Britannien waren die Phönizier bereits vom 11. Jhd. v. Chr. an in dieses Gebiet vorgestoßen. Um 500 v. Chr. unternahm Himilkon eine Entdeckungsfahrt, die dann auch den griechischen Gelehrten eine Vorstellung vermitteln sollte über das Gebiet rund um die antiken Kassiterides, die britannischen Zinninseln.

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