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Römer Lexikon A-Z

Gab es Steuern bei den Römern?

Vespasian Denar Römische Steuer | Pecunia
Römische Steuer | Pecunia
by Rauch Münzen

Ja, auch die Römer mussten schon Steuern zahlen. Denn keine Hochkultur kann ohne Abgaben existieren. Die Steuern stützten sich vor allem auf die Ertragskraft von Grund und Boden. Auch Kopfsteuern spielten eine maßgebliche Rolle im Steuersystem der Römer. Andere Abgaben waren eher marginal. Eine einheitliche Besteuerung über das gesamte Imperium hat es jedoch bei den Römern nie gegeben und zudem übernahmen die Eroberer in den jeweiligen Gebieten gerne die dortigen Gepflogenheiten, wie etwa in Ägypten oder Sizilien.

Deshalb hatte auch der Osten mit den Resten der Diadochenreiche eine dichtere, aber auch lokal sehr unterschiedliche Steuererhebung als die Provinzen im Westen, die von Rom entwickelt wurden. Erhöhten Geldbedarf in der Spätantike deckten die Römer nicht etwa durch Steueranhebung, sondern durch Sonderabgaben. Manche davon wurden auch in Naturalien geleistet. Besonders erfinderisch waren die Römer in der Gestaltung ihrer Steuerfindung nicht. Die Bemessung erfolgte eigentlich durchgängig nach Ertrag und Größe einer Liegenschaft.

Tauschhandel und Münzen

Vespasian Denar 3g Rom 80-81. Divuspraegung SC auf Schild ber Globus CapricornprotomeBevor in Rom auch mit Geld bezahlt wurde, basierten wirtschaftliche Tauschgeschäfte vor allem auf der Basis von Vieh. Bezeichnend, dass nicht nur im Lateinischen das Wort für Geld, pecunia, von pecus (Vieh) abstammt. Auch das deutsche Wort Schatz hat seinen Ursprung im gotischen, scatta, was Rindvieh bedeutet. Um den Warenaustausch zu erleichtern, wurde in ganz Italien später der Kupfer-, beziehungsweise der Bronzebarren als Währung eingeführt. Vorteil des so genannten Aes war, dass man das Zahlungsmittel auch wieder einschmelzen und zu Werkzeugen oder Waffen verarbeiten konnte. Nachteil war, dass sich die Geld-Form für den Fernhandel oder einen regen Warenaustausch nicht eignete; es war viel zu schwer.

Späte Geldwirtschaft im antiken Rom

Die römische Republik etablierte erst spät eine echte Geldwirtschaft. Im östlichen Mittelmeerraum waren schon seit Jahrhunderten Münzen im Umlauf. Erst im Zuge des Krieges gegen König Pyrrhus wurden in Rom um 275 v. Chr. die ersten Münzen geprägt. Vorbild boten die griechischen Kolonien im Süden Italiens. Von den Griechen übernahmen die Römer auch die Prägeverfahren, die Herstellungsart der Münzstempel und zunächst sogar die Münzbilder!

Bildquelle: Rauch Münzen, Österreich