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Römer Lexikon A-Z

Geschichte Roms: Senat und Klientelwesen

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Ein Vertrauensverhältnis – Rufus46; via wikimedia commons.

Senat und Klientelwesen der Römer in der Geschichte Roms

Da der Senat in der Geschichte Roms gesetzlich lediglich beratende Funktion hatte, wurden die Konsuln nicht von den Senatoren gewählt sondern von den römischen Bürgern – der comitia centuriata. Die Kandidaten für das Konsulat mussten aus den Reihen der Senatoren stammen und wurden der römischen Volksversammlung vom Senat vorgeschlagen.

Die Senatoren prägten aufgrund ihres hohen Ansehens und ihres Wohlstands alle wichtigen Entscheidungen, doch die Volksversammlung setzte Gesetze in Kraft, entschied über Krieg und Frieden und führte Gerichtsverfahren. Nach dem römischen Gesetz waren die Entscheidungsprozesse also demokratisch, jedoch wurden sie oft durch den Einfluss der Senatoren maßgeblich geprägt. Und diese Praxis war durch einen sehr wichtigen Faktor beschieden, der sich über Jahrhunderte im römischen Leben halten sollte: die Klientel – Lateinisch clientela.

Geschichte Roms: Die römische clientela

Die römische Gesellschaft bestand aus einflussreichen patroni und den von ihnen abhängigen clientes. Der Klient war ein freier Mann, der sich dem Patronat eines anderen unterstellte und dafür auf dessen Schutz zählen konnte. Der Klient verhalf seinem Patron im öffentlichen Leben zu Erfolg und förderte dessen Interessen. Dafür wiederum unterstützte der Patron seinen Klienten in privaten und finanziellen Angelegenheiten und auch in Rechtsfragen. Durch die Abhängigkeit zwischen Klient und Patron entstand ein zumeist unlösliches Verhältnis.

Rolle des Vertrauens in der Geschichte Roms

Die Klientel war in Rom erblich und sehr von Zuneigung und Respekt diktiert. Der Patron stufte in der Regel seinen Klienten höher ein als seine eigene, angeheiratete Verwandtschaft. Einen geradezu religiösen Charakter hatten die Verpflichtungen gegenüber dem Klient seitens des Patrons. Sie beruhten auf einer sehr alten, von allen Römern geachteten Tradition. Die Grundwerte dieser Beziehung beruhten auf „fides“, gegenseitiges Vertrauen, verkörpert durch die gleichnamige Göttin und „pietas“, die Achtung gegenüber dem Patron, den Eltern, dem Vaterland und den Göttern. Den Verpflichtungen, die ihn mit seinem Klienten verbanden, konnte sich kein Patron entziehen. Das Klientelwesen stand kontraproduktiv gegenüber der Entwicklung einer Demokratie, andererseits jedoch gab es den Menschen eine Sicherheit, wie sie in keinem anderen Land herrschte.

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