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Kolosseum - Gladiatoren Römer Lexikon A-Z

Gladiatorenschulen

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Gladiatorenschulen Ludus magnus
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Die Ausbildung in Gladiatoren Schulen

Gladiatoren wurden in besonderen Schulen (ludi) ausgebildet. Berühmte Gladiatorenschulen befanden sich in Capua und in dem 79 n. Chr. durch einen Vulkanausbruch verschütteten Pompeji. Eine der größten Gladiatorenschulen war in Ravenna. Nach Schätzungen gab es rund 100 Gladiatorenschulen, die in der Regel unter Leitung eines Gladiatorenmeisters standen, der Besitzer der Gladiatorenschule war.

Häufig reisten Gladiatoren in einer Truppe (familia) von Stadt zu Stadt. Der Besitzer der Truppe vermietete seine Gladiatoren an denjenigen, der einen Gladiatorenkampf veranstalten wollte. Wie bei den heutigen Fußballmannschaften gab es auch schon damals echte Favoriten, die viel Geld einbringen konnten.

Gladiatorenschulen im Zentrum der antiken Welt

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Ludus Magnus Trainingsplatz
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In Rom gab es gleich vier Gladiatorenschulen. Die größte hieß Ludus Magnus und war mit dem später Kolosseum genannten, Flavischen Amphitheater durch einen Tunnel verbunden.

Diese vier Schulen waren im staatlichen Besitz und standen unter der Aufsicht eines Beamten, der sorgfältig ausgesucht wurde und zu den bestbezahltesten Beamten zählte.

Angesichts der Gefahr, die von einer solch todesmutigen und kampferprobten Gruppe wie den Gladiatoren ausging, wollte man wohl auf diese Weise sicher gehen das Risiko für die römische Bevölkerung gering zu halten.

 

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Ludus magnus Unterkünfte der Gladiatoren
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Ausbilder eines neu angeworbenen Gladiators waren gewöhnlich alte, erfahrene Kämpfer, die ihren Schülern die für die jeweilige Waffengattung typischen Bewegungsabläufe beibrachten.

Die Gladiatoren übten in der Regel mit hölzernen Waffen, die vermutlich etwas schwerer waren als die, die später in der Arena zum Einsatz kamen. Damit wurde ihre Ausdauer trainiert.

 

 

Vegetius beschrieb im 4. Jhd. die Ausbildungspraxis für Soldaten und Rekruten:

„Von den einzelnen Rekruten wurde aber je ein Pfahl so in die Erde gerammt, dass er nicht wackeln konnte und sechs Fuß hochragte. An diesem Pfahl übte sich dann der Rekrut wie gegen einen Gegner […] so dass er mal den Angriff wie gegen Kopf und Gesicht richtete, mal von der Flanke her drohte, bisweilen sich bemühte, die Kniekehlen oder Beine zu verwunden […]

In dieser Übung achtete man auf die Vorsichtsmaßregel, dass der Rekrut zum Anbringen einer Wunde herzusprang, ohne dabei sich selbst irgendwo eine Blöße zur Verwundung zu geben. Außerdem lernten sie, nicht schlagend, sondern stechend zuzustoßen…

Eine geschlagene Wunde, mit welcher Wucht sie auch angebracht werden mag, ist doch nicht oft tödlich, da die lebenswichtigen Organe durch die Schutzwaffen und durch die Knochen geschützt sind. Hingegen ein Stich, der nur zwei Zoll tief geht, ist tödlich […].“