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Römer Lexikon A-Z

Göttin Felicitas bringt das Glück!

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Bevorzugt wurde der Göttin Felicitas eine Kuh geopfert.
Bild via wikimedia commons by Harald Bischoff.

Die römische Göttin Felicitas bringt Glück!

Göttin Felicitas hieß die römische Gottheit der Fruchtbarkeit und des glücklichen Erfolgs. Ursprünglich war sie vor allem eine Fruchtbarkeits-göttin, und so hießen fruchttragende Bäume bei den Römern auch felices.

Später trat die Bedeutung des glücklichen Erfolgs in der Antike mit der Personifikation der Göttin in den Vordergrund, wobei sie sich von der Glücksgöttin Fortuna unterscheidet, weil Felicitas im Gegensatz zu dieser römischen Gottheit, die andauernde Glückseligkeit beschreibt. Als Attribute führt die römische Göttin Felicitas den Caduceus (Hermesstab) und ein Füllhorn, hin und wieder aber auch eine Lanze. Die Glückseligen sind auch heute noch die Kinder, die mit dem Namen Felix oder Felicitas geschmückt werden!

Zu Ehren der Göttin des Glücks!

Die Personifizierung der Felicitas als Göttin war wohl erst in späterer Zeit erfolgt. Als Erster ließ der römischen Gottheit Lucius Licinius Lucullus nach seinen erfolgreichen Feldzügen in Hispania in den Jahren 151 und 150 v. Chr. einen Tempel am Velabrum erbauen. Seltsamer Weise brach genau vor diesem Tempel nach Cassius Dio die Achse an Caesars Triumphwagen! Um Unheil abzuwehren, ließ Caesar im Jahr 44 v. Chr. an Stelle der Curia Hostilia der Felicitas einen zweiten Tempel errichten. Dieser wurde jedoch erst von Marcus Aemilius Lepidus vollendet.

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Glücksklee by ABF@commonswiki.

In der Kaiserzeit erweiterte sich der Kult um die römische Personifikation der Göttin Felicitas.

Nach Bestimmungen des Kaisers Tiberius wurde der römischen Göttin Felicitas am 17. Januar sowie den numen Augusti Opfer dargebracht. Zudem errichtete Tiberius, der aus Fundi abstammte, der römischen Göttin Felicitas auch eine Bildsäule. Nachweislich wurde Felicitas auch am 1. Juli und am 9. Oktober geopfert – zumeist eine Kuh, wie aus Quellen hervorgeht.

Der Kult um Felicitas und ihre Darstellung

Der Kult der römischen Göttin Felicitas drang nur allmählich in das Bewusstsein der Römer vor. Die Römer stellten sie als römische Matrone dar, die ein Füllhorn in der einen Hand und einen glücksspendenden Heroldstab (caducaeus) in der anderen Hand hielt. Am Kopf trug sie gerne ein Frucht-Maß. Als Beiname bei anderen Gottheiten, wie zum Beispiel der römischen Göttin Venus, erscheint nicht etwa der Name Felicitatis, sondern stets das lateinische Adjektiv für ihren Namen: Felix. Dieser Begriff umfasste in den Begriffen der Römer nicht allein das Glück, sondern auch das Gelingen und Gedeihen sowie die Fruchtbarkeit.

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