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Pantheon - Götter Römer Lexikon A-Z

Göttin Vesta: römische Herd- und Flammengöttin

Flammen
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Kult der Herd- und Flammengöttin Vesta

Es gab ein weiteres wichtiges Objekt beim Kult um die römische Herd- und Flammengöttin Vesta. Dies war ein so genannter capsis oder simpuvium – ein kleines Gefäß mit einem lang gezogenen Henkel. Eine Art Schöpfkelle. Diese nutzten die Vestalinnen zum Schöpfen und Ausgeben von Wasser oder Wein. Die Kelle galt als Reliquie aus der Zeit des König Numa Pompilius.

Die römische Göttin Vesta erhält ein Ebenbild

Zur republikanischen Zeit gaben die Römer schließlich die „Bildlosigkeit“ der Vesta auf und erste Statuen der Göttin entstanden. Beim lecisternium, der Götterbewirtung im Jahr 217 v. Chr. gab es in jedem Falle eine bildliche Darstellung der römischen Herd- und Flammengöttin. Auch Augustus benötigte ein Bild, als er das Oberhaupt der Vestalinnen wurde (Pontifex Maximus). Da der Kaiser nicht im Atrium Vestae, sondern auf dem Palatin residierte, weihte er der Göttin in seinem privaten Wohnhaus am 28. April im Jahr 12 v. Chr. eine Statue samt Altar.

Feste zu Ehren der Göttin Vesta, Hüterin des Staatsfeuers

Am 28. April feierten die Römer das beliebte Fest der Flora, die Kultbegleiterin der Göttin Vesta war. Schon auf Denaren aus dem Jahr 41 v. Chr. erschienen die beiden Göttinnen. Im Glauben der Römer waren das Kapitol und das Feuer der Vesta Voraussetzung für ein gedeihendes Gemeinwesen. Der Kult zu Ehren des Gottes Iuppiter, der für den freien Himmel stand, und der Vesta-Kult für das Innere des Hauses, ergänzten sich.

Die Vestalinnen der römischen Göttin Vesta

Die lange Tradition des Vesta-Kultes ist bereits in der Gründungslegende Roms belegt – die Mutter der Brüder Romulus und Remus war schließlich Vestalin. Den Kult an der Göttin vollzogen ausschließlich Vestalinnen. Die Spezialpriesterinnen waren dabei an viele religiöse Vorschriften gebunden, die sehr streng waren. Strenger noch waren lediglich die des Flamen Dialis des Iuppiter. In Rom waren zu dieser Zeit weibliche Priester eine Ausnahme – im antiken Griechenland war das anders. Der Dienst der römischen Vestalinnen dauerte 30 Jahre und schon als junge Mädchen wurden sie für diese wichtige Aufgabe auserkoren. Innerhalb ihrer Zeit als Vestalin waren an ein Keuschheitsgebot gebunden – hernach auch die Bezeichnung vestalische Jungfrau. Übertretungen wurden streng geahndet! Die Frauen wurden bei lebendigem Leib eingemauert! So geschehen unter Kaiser Domitian. Bei Ausgängen in der Stadt standen den Vestalinnen stets Liktoren zur Seite. In der Gesellschaft genossen sie hohes Ansehen.

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