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Hadrianswall | Die Entstehung | Fortsetzung …

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Hadrianswall Meilenkastell,
by Mediatus via wikimedia commons.

Die Entstehung des Hadrianswall

Vermutet wird, dass der römische Hadrianswall nicht nach den ursprünglichen Plänen der römischen Erbauer errichtet wurde.

Um den Arbeitsaufwand zu reduzieren, bauten sie die anfangs noch auf etwa drei Meter Breite angelegte Mauer schmaler, auf 1,8 bis 2,4 Meter. Stellenweise wurde auch der Verlauf des römischen Walls abgeändert zur besseren Anpassung an das umliegende Gelände. Epidemien, Kriegshandlungen oder der Abzug ganzer Garnisonen zwangen die Römer bei ihren umfangreichen Bauvorhaben des Öfteren zu Kompromissen.

Auch die Logistik des Transports von Baumaterial stellte die Römer sicherlich vor Probleme. Unklar ist bis heute auch, ob der Wall tatsächlich in voller Länge fertiggestellt wurde. Wenn er also auch vielleicht ein Provisorium blieb, zeigt der Torf-Erde-Wall im Westsektor, dass es für die Erbauer des Hadrianswalls wichtig war, möglichst rasch dieses gigantische Sperrwerk fertigzustellen.

Der Hadrianswall

Noch bevor der römische Grenzwall fertig war, wurden die Kastellbesatzungen des Stanegates um 126 n. Chr. direkt an den Wall verlegt. Entlang des Walls entstanden bis zu 14 größere Auxiliarlager in regelmäßigen Abständen. Die römische Besatzung des Hadrianswalles konnte vom Wall aus über eine gut ausgebaute Straße rasch an jeden beliebigen Einsatzort in der Wallzone gelangen. Doppelkastelle sorgten für gesicherten Schutz und Verstärkung entlang der gesamten Grenze. Bei Stagshaw kreuzte die Deere Street den Wall. Das „Portgate“, ein befestigtes Durchgangstor diente als Kontrollpunkt.

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Kommunikation zwischen den Grenzposten am Hadrianswall

Zur Kommunikation zwischen den einzelnen Stützpunkten nutzten die Römer ein altbewährtes Signalsystem. Am Tag gaben die Posten mit Spiegeln oder polierten Metallplatten Blinkzeichen von Turm zu Turm. Bei Bewölkung oder Nebel gaben die römischen Grenzposten Signale mit Tubas oder Hörnern. In der Nacht funktionierte die Kommunikation auch mit Fackeln. Meldereiter und Läufer waren ebenfalls eine Variante, um auf der gut ausgebauten Wallstraße binnen relativ kurzer Zeit von Küste zu Küste Nachrichten zu übermitteln.

Ein guter Läufer brauchte von Turm zu Turm nur etwa zwei Minuten. Die Hauptaufgabe der römischen Wallbesatzung war es, bei Alarm möglichst rasch Alarm zu schlagen, damit die römischen Grenztruppen bei feindlichen Überfällen mittels eines typisch römischen Zangenmanövers die Eindringlinge noch in der vorderen Grenzzone abfangen konnten. Dieses ausgeklügelte Warnsystem war auch an den anderen Limites des Römischen Reiches üblich.