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Laren | Die römischen Schutzgeister

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Aus massiver Bronze ist dieser hübsche Lar als Hausgott, den es auf den Römershop-Seiten des Forum Traiani zu bewundern gilt.

Römische Laren schützen als gute Geister das Haus

Die Laren, in der Einzahl Lar, waren bei den Römern ursprünglich unterirdische Geister, welche auch die Lebenden verfolgen konnten.

Bald jedoch wurden die Laren im Volksglauben zu positiven Schutzgeistern, die Häusern, Straßen, Städten oder sonstigen Örtlichkeiten Schutz boten. Lares stand also meist in Verbindung mit ihrer Aufgabe, beziehungsweise ihres Schutzbereichs: Lares permarini waren etwa die Schutzgeister der Seewege, lares praestites die Schutzgötter Roms und lares viales die Schutzgeister der Straßen. Hinzu kamen an Personen gebundene Laren: Zum Beispiel lares Hostilii, als spezielle Besitzer eines Ortes oder in der Kaiserzeit etwa die lares Augusti. Im antiken Alltagsleben der Römer im alten Rom war der lar familiaris besonders wichtig. Ihm oblag der Schutz der Familie. Nahezu alle römischen Haushalte hatten ein so genanntes lararium, einen Hausaltar zur Verehrung der Götter. Hier wurden zudem zu wichtigen Anlässen wie Geburten, Hochzeiten oder Todesfällen Andachten abgehalten. Ursprünglich wurden die Laren jedoch am Herd verehrt.

Grunzende Laren?

Die Existenz von Laren im römischen Glauben ist seit dem 5. Jhd. v. Chr. bezeugt. Vermutlich sind sie aber noch viel älter und reichen bis in die Zeit vor der Einwanderung der Italiker. Eine latinische oder römische Schöpfung dürften die Laren nicht sein, denn die urtümliche Verehrung der Mater Larum, der Larenmutter, spricht dagegen. Auch eine hellenistische Herkunft kommt für die Laren nicht in Frage.

Zu Zeiten von Romulus wurde jedenfalls der Kult der Lares grundules eingeführt, der grunzenden Laren. Er entstand im Gedenken an die Landung von Aeneas in Latium, wo der Legende nach unter einer Eiche ein riesiges weißes Schwein – ein typisches Opfertier für die Laren – mit 30 weißen Ferkeln gelegen haben soll.

Zu Ehren der römischen Laren!

Auf dem Forum von Lavinium wurde später eine Bronzestatue der Sau samt ihrem Nachwuchs errichtet. Priester konservierten den Körper des Tieres zu Ehren der Laren in Salzlake. Die Stadt Alba Longa – auf der Rom entstanden sein soll- soll nach der Farbe der Ferkel den Namen erhalten haben.

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