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Römer Lexikon A-Z

Die Römer und ihr mare nostrum: ganzer Stolz!

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Blick aufs Mittelmeer via wikimedia commons by Túrelio.

Stolz der Römer auf ihre Lage am „mare nostrum“

Die Römer übernahmen den Namen ihres Mittelmeeres von den Griechen und nannten es Mare internum (inneres Meer) oder auch Mare intestinum.

Ein gewisser Stolz über die Lage am Meer entwickelte sich unter den Römer mit der Festigung der römischen Macht an den Ländern entlang der Küsten zum ersten Mal unter Caesar. Seither galt das Mittelmeer den Römern als Mare nostrum, unser Meer. Am Ende der Republik war dieser Name durch den Anspruch Roms auf die Herrschaft über den Erdkreis im Bewusstsein der antiken Menschen fest verankert. Dieses stolze „unser“ wurde von den Römern auch politisch verstanden und beschrieb über die Spätantike hinaus neben dem Begriff „Erdkreis“ die Zusammenfassung aller Menschen.

Die Meere der Römer – mare nostrum der Römer

Im engeren Sinn bezeichnete Mare nostrum das Mittelmeer rund um Italien mit einer Fläche von zirka 372.000 Quadratkilometern. Der westliche Teil des Mittelmeers der Römer galt auch als Mare infernum (unteres Meer) und der östliche Teil galt als Mare superum, das obere Meer. Den Bereich zwischen Gibraltar und den Balearen bezeichneten die Römer als Mare ibericum und von dort bis Spanien (inklusive des Golfs von Valencia) sprach man im Reich vom Mare balearicum. Die Adria war das Mare (h)adriaticum, die Ägäis das Mare aegaeum, das Thyrrenische Meer (zwischen Italien und den westlich gelegenen Inseln) das Mare tyrrhenum und die Gewässer zwischen Peleponnes und Kykladen nannten die Römer Mare Myrtoum.

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Screenshot from NASA World Wind (retouched) via wikimedia commons.

Die Gewässer und ihre Bedeutung für die Römer

Auch einige Meeresbuchten hatten bei den Römern ihre Namen: der Golfe du Lion (Löwengolf) an der Südküste Frankreichs hieß zum Beispiel Sinus gallicus und das Ligurische Meer mit dem Golf von Neapel nannten die Römer Sinus ligusticus. Die moderne Schreibung des Mittelmeeres als Mare mediterraneum (Meer zwischen den Ländern) erschien allerdings erst im 7. Jhd. n. Chr. bei Isidor von Sevilla. Die politische Zersplitterung der Küstenvölker sorgte jedoch für den Bestand der Namen der einzelnen Meeresteile unter der römischen Bevölkerung.

Der Name Mittelmeer ist dennoch an sich kein Eigenname. Vielmehr bezeichnete er ein zwischen zwei großen Landmassen eingebettetes Nebenmeer. Europäisches Mittelmeer oder Mittelländisches Meer wären dem Tatbestand wohl eher näher gekommen.

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