Die große Bärin & Co
Tiere hatten schon bei den Römern auch Bedeutungen. Schon der Vorfahre des heutigen Bären im Eiszeitalter, der Höhlenbär, genoss kultische Verehrung. Votive in Bärenform aus dem Neolithikum im Vorderen Orient zeigen, dass diese Verehrung weiter bestand. In Südosteuropa wurde im Neolithikum die „Große Göttin“ als Nährmutter in Bärengestalt gesehen. Deshalb tritt noch in griechischen Mythen eine Bärin als Amme auf, die als Säuglinge ausgesetzte Götter und Heroen nährt und aufzieht.
Der Bär galt immer als besonders wildes, aber auch als zähmbares Raubtier. In römischer Zeit trat er in Zirkusspielen als Kampftier auf und wurde in Dressurakten vorgeführt oder bot schauspielerische Leistungen dar. Auch das Sternbild der „Großen Bärin“ war in der Antike bekannt.
Bedeutung der Tiere: Hase fruchtbar und ängstlich
In allen antiken Kulturen war der Hase ein Sinnbild sowohl für die Ängstlichkeit wie für die Fruchtbarkeit, eine größere religiöse oder kultische Bedeutung hatte er jedoch nicht. Allgemein symbolisierte er Feld und Wald und die Jagd. In Griechenland gehörte der Hase in den Umkreis der Aphrodite, der Göttin der Liebe und Fruchtbarkeit, und war ein typisches Liebesgeschenk. Ab der hellenistischen Zeit unterschied man in der Zoologie Hasen und Kaninchen, wobei man auch auf den Schaden hinwies, den letztere durch ihr Graben verursachen. Als kaninchenreiches Land war vor allem Spanien berühmt. In römischer Zeit galt der Hase als schmackhafter Braten. Um ihn jederzeit verfügbar zu haben, züchtete man die Tiere in sogenannten Leporarien. Gezähmte Hasen waren wie heute beliebte Spieltiere für die Kinder.
Hahn: kämpferischer Mut, in den Topf und Hühnerei!
Gesichert ist die Domestikation des Huhnes ab dem 3. Jahrtausend v. Chr. im Indusgebiet. Von dort gelangte das Huhn über Mesopotamien und Syrien um die Mitte des 2. Jahrtausends v. Chr. nach Ägypten. Ein allgemein verbreitetes Haustier scheint es aber erst im Laufe des 1. Jahrtausends v. Chr. geworden zu sein. Über Kleinasien gelangte es spätestens im 8. Jahrhundert v. Chr. nach Griechenland, wobei Einzelfunde von Haushuhnknochen schon aus dem späten 2. Jahrtausend v. Chr. bekannt sind. Neben der Nutzung von Fleisch und Eiern verwendete und züchtete man in Griechenland Hähne für Kampfspiele, ein in Athen sehr beliebtes Vergnügen.
Dabei war der Hahn das Sinnbild des kämpferischen Mutes. Kultisch-religiöse Bedeutung gewann der Hahn vor allem bei den Bewohnern des Iran, wo er zum Lichtkünder und zum Symbol der Wachsamkeit wurde. In der spätrömischen Zeit kam dem Huhn im Bestattungskult eine gewisse Bedeutung zu, die sich auch in das frühe Mittelalter weitertradierte. Hier spielte vor allem das Ei als Zeichen des wiedererstehenden Lebens eine wichtige Rolle.