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Römische Feste | Römer feierten Feigenfest

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Feigen galten in der Antike als Symbol
von Fruchbarkeit und Sexualität.
By Villaalbarosa via wikimedia commons.

Das Feigenfest der Römer – Nonae Caprotinae

Nonae Caprotinae hießt das römische Feigenfest zu Ehren der Juno Caprotina, der „Ziegenfellbekleideten“. Es fand an den Nonae des Juli statt (neun Tage vor den Iden des Monats).

Die Römer ehrten bei diesem Fest die Frauen und unter ihnen speziell die Sklavinnen. Dies hatte historische Gründe: Denn der Legende nach wurden die Frauen Roms zu Heldinnen als Rom von den Galliern umzingelt war. Eine römische Sklavin namens Philotis hatte eine waghalsige List ersonnen. Alle Sklavinnen verkleideten sich als Matronen (verheiratete Patrizierinnen) und ließen sich dem Feind ausliefern. Als die feindlichen Kämpfer nachts schliefen, entwaffneten die Frauen sie. Philotis entzündete eine Fackel aus einem wilden Feigenbaum und gab so den römischen Männern das Zeichen für den Angriff. Die List war erfolgreich und so siegten die Römer über die Gallier.

Fest zu Ehren der Jungfrauen

Zu Ehren der Jungfrauen wurde nun ein Feigenfest gefeiert. In der Frühzeit der römischen Antike feierten die Römer das Feigenfest mit freien Frauen und Sklavinnen gemeinsam. Später verkleideten sich die Sklavinnen symbolisch der Legende nach als Matronen und liefen durch die Stadt. Sie schlugen Passanten mit Zweigen eines Feigenbaums und verspotteten sie mit Obszönitäten und forderten von ihnen Gaben. Sogar mit Steinen sollen sie geworfen haben! Doch die Feige spielte eigentlich bei diesem Fest eine Hauptrolle. Die Hauptfestlichkeiten fanden nämlich unter einem wilden Feigenbaum (caprificus) statt und das Opfer war die Milch des Feigenbaums. Gemeinhin gilt ja die Feige (fica) als Fruchtbarkeitssymbol. In der antiken Darstellung war sie Symbol für das weibliche Geschlecht.

Die Feige in der antiken Mythologie

Die Feige gilt von jeher als eine von Sagen umwobene Frucht. Bereits in der griechischen und römischen Mythologie wurden ihr allerlei Bedeutungen zugeschrieben: Die edle Frucht soll eine aphrodisierende Wirkung haben und galt als ein Symbol für Fruchtbarkeit und Sexualität. Deshalb war die Feige dem griechischen Gott Dionysos geheiligt, dem Gott der Wollust und des Weins. In Rom soll der Sage nach unter der „Figus Rominalis“, einem alten Feigenbaum, die ausgesetzten Zwillinge Romulus und Remus, die späteren Gründerväter der Stadt Rom, von einer Wölfin gefunden und gesäugt worden sein.

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