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Römer Lexikon A-Z

Römische Geschichte: Scipio & Hannibal

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Philadelphia Museum of Art‎; Sailko creative commons.

Scipio in Afrika

Die Senatoren zögerten zunächst, den siegreichen Scipio auf dessen Verlangen nach Afrika gehen zu lassen, um dort die Karthager direkt anzugreifen. Schließlich war auch Hannibal noch in Italien.

Doch schließlich erlaubten sie das Vorhaben. Scipio hob 7.000 Mann aus, wodurch ihm insgesamt rund 30.000 Soldaten zur Verfügung standen. Mit dieser Armee landete er in Nordafrika. Dort stieß Massinissa, der über einen Teil Ostalgeriens herrschte, mit seiner Reiterei zu ihm. Im Jahr darauf kehrte Hannibal nach 15 Jahren aus Italien in seine Heimat zurück. Karthago hatte Friedensverhandlungen mit Rom eingeleitet, doch Hannibal überredete die Regierung zum Abbruch dieser Gespräche. Daraufhin drang Scipio in das Landesinnere vor und 202 v. Chr. wurde bei Zama, etwa 120 Kilometer von Karthago entfernt, die letzte Schlacht des Krieges entschieden. Beide Heerführer genossen hohes Ansehen und zu Beginn war die Schlacht unentschieden. Den Sieg auf ganzer Linie errangen die Römer durch die Kavallerie, die dem Gegner in den Rücken fiel und so die Schlacht für die Römer entschied.

Karthager gehen als Großmacht unter

Nur wenige Karthager überlebten, unter ihnen Hannibal, der nach diesem Ausgang der Schlacht seiner Regierung den Frieden mit Rom nahelegte. Da die Karthager schon Spanien verloren hatten, waren sie nach der Niederlage vor Karthago keine Großmacht mehr. Nach dem Zweiten Punischen Krieg war es nunmehr sicher, dass Rom auf Jahrhunderte die Vormachtstellung im westlichen Mittelmeerraum einnehmen würde. Und Scipios Karriere verkörperte einen neuen römischen Geist. Individualität und Abenteuerlust waren die neuen Motivationen für die Römer. Scipio war auch der erste römische Feldherr, dessen Beiname Africanus das Land benannte, in dem er seinen größten Sieg errungen hatte. Nach dem Triumph über Karthago hatte Scipio in Italien die mächtigste Stellung, die je ein römischer Heerführer erhielt.

Hannibal: Einer der größten Heerführer der Weltgeschichte

Aber auch Hannibal war einer der größten Heerführer der Weltgeschichte. Er war eine Führerpersönlichkeit und taktisch klug, das hatte er mit seinen Anfangserfolgen bewiesen und schließlich auch damit, dass ihm seine Armee 15 Jahre lang die Treue hielt. Als er nach Italien gekommen war, war er zudem gerade einmal 29 Jahre alt gewesen! Und seine Nachwelt bewunderte ihn auch für seinen integeren Charakter. Als „edelster Versager“ bezeichneten ihn derweil böse römische Münder. Doch war es gerade der Kampf gegen Hannibal, der das Selbstvertrauen und die Macht in Rom durch den Kampf stärkten.

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