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Römer Lexikon A-Z

Römische Hochzeit: Vorbereitungen für Bräute

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Säulenheilige Braut in der Schulstraße in Düsseldorf; by Frank Vincentz (GFDL; self made) via wikimedia commons.

Vorbereitungen für eine römische Hochzeit

Römische Hochzeit: Die Hochzeitsriten der Römer nahmen mehrere Tage in Anspruch. Für die Braut begannen die rituellen Hochzeitszeremonien am Abend vor dem Hochzeitstag.

Dies war der Zeitpunkt, in dem die Braut Abschied von ihrer Kindheit nahm  und in die Erwachsenenwelt übertrat. Rituell legte sie ihre Kleidung der Kindheit ab und weihte diese mitsamt ihren Spielsachen als Opfer den Göttern. Danach wurde die Braut für ihren so wichtigen Tag im Leben, den Hochzeitstag hergerichtet. Sie erhielt eine lange, weiße, einer Stola ähnliche Tunika, die so genannte tunica recta (regilla). Die Kettfäden dieses Kleides verliefen vertikal, was der Tunika vermutlich auch ihren Namen gab. Der Stoff für das Kleid sollte möglichst von der Braut selbst gewoben sein. Mindestens jedoch in ihrem Haus entstanden. Mit einem Gürtel aus Wolle wurde das Tunika-Kleid gehalten. Der Gürtel wurde von der Brautmutter mit einem speziellen Knoten gebunden, dem nodus Herculis, der stärkende und schützende Wirkung für die Braut haben sollte. Die Göttin Iuno Cinxia, die „gürtende“ Iuno, war hier entsprechend die Schützerin.

Römische Hochzeit: Die Braut vor der Zeremonie

Das Haar der römischen Bräute wurde auf eine ganz besondere Weise für die Hochzeit zurechtgemacht. Hierfür wurde die Kraft spendende hasta caelibaris verwendet – eine Lanze, die im Krieg verwendet worden war und durch welche ein Feind getötet worden war. Die Spitze dieser Lanze wurde nach unten gebogen und damit das Haar in sechs Strähnen geteilt.

Die Strähnen wurden mit Wollbändern (vittae) umwickelt. Auch diese hatten Kraft bringende Wirkung und sollten zur Reinigung beitragen. Die Strähnen wurden anschließend kunstvoll zu einem tutulus hochgesteckt; eine Hochfrisur, die den Nacken frei lässt und welche auch die römischen Vestalinnen trugen.

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Blumen und Blüten gibt es im Römershop.

Den Kopf der Braut schmückte schließlich noch ein Kranz aus Blumen und Abschluss war ein roter Brautschleier, flammeum genannt, der das Haupt der Braut verhüllte. Der Schleier war Sinnbild für die Vitalität der jungen Frau.

Die Braut blieb so zurechtgemacht die ganze Nacht über und am Tag der Hochzeit. Die Braut trennte sich zudem vom elterlichen Herd und schließlich machte sie sich auf den Weg zum Haus des Bräutigams, in welchem sie unter den Schutz der neuen Hausgötter gestellt wurde.

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