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Römische Männer: Trugen sie Schmuck?

Schmückten sich römische Männer?

Phallus FlügelNein, römische Männer trugen selten Schmuck am Körper. An Brust und Hals hatten sie höchstens militärische Auszeichnungen.

Diese waren jedoch kein Schmuck im herkömmlichen Sinne, denn sie waren bei der Armee verdient. Nur Ringe an den Fingern waren bei Männern weit verbreitet. Sie dienten sagten etwas über den Stand des Trägers in der Gesellschaft aus – zum Beispiel bei Rittern und Senatoren – und gegen Ende der Republik trugen Männer auf diese Weise auch ihren Reichtum zur Schau. Vom Siegelring initiiert, trugen Männer etwa seit dem frühen 3. Jhd. v. Chr. Ringe auch als Statussymbol.

Römische Siegelringe als Vorreiter zur Ringsammlung

Der Siegelring hatte im Römischen Imperium einen sehr hohen Stellenwert. Bei den römischen Männern galt er als persönliche Signatur, die untrennbar mit seinem Besitzer verbunden war. Der römische Politiker und berühmte Feldherr Pompeius war zum Beispiel im Besitz einer überaus wertvollen römischen Ausführung eines klassischen Siegelringes, die einen Löwen zeigt, der in seinen Tatzen ein Schwert trägt. Dieser Siegelring war als Hinweis auf seinen kämpferischen Geist zu verstehen. Auf dem Siegelring von Julius Caesar war eine bewaffnete Venus zu sehen. Bei den Römern diente das Schmuckstück als Symbol für Macht und Reichtum, denn nur militärischen Herrschern oder frei geborenen Römern war es erlaubt, einen Siegelring aus Gold und Edelsteinen zu tragen. Um das dritte Jahrhundert wurde es üblich, dass sogar römische Frauen einen Siegelring besaßen. Zu dieser Zeit wurden auch die antiken Formen durch christlich geprägte Motive abgelöst. Im Byzanz wurde ein Siegelring in der Regel durchgehend aus Metall gefertigt. Die zuvor verbreiteten, eher bildlichen Darstellungen wurden von da an zunehmend durch einfacher anzufertigende Schriftzüge und Monogramme ersetzt. Als Vorreiter für das Tragen eines Rings als Statussymbol galt Scipio Africanus. Viel später trugen Männer nicht nur aufwändig gefertigte Ringe, sondern zudem auch mehrere Ringe. Der Trend unter den reichen Römern führte sogar zur Ringsammlung, der Daktyliothek. Erstmals ist dies 56 v. Chr. bei M. Scaurus bezeugt. Während der Kaiserzeit explodierte die Zahl der Ringsammlungen gar! Diese Reichtümer waren unter den wohlhabenden Römern ein durchaus beliebtes Thema bei Gastmählern. Der Gastgeber ließ dann seine besten und wertvollsten Exemplare herumreichen und die Gäste diskutierten lebhaft über die Herkunft und den Wert der Schmuckstücke.