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Römer Lexikon A-Z

Römische Musik | Interessantes

Apollo-Rom-Radatto
Apollo mit Harfe
picture Carole Radsato

Die Klangwelt der Römer

Bemerkenswert ist für die heutige Musikologie, dass die Römer scheinbar damals schon zwischen der Klangfarbe von Blech- und Holzblasinstrumenten unterschieden. Die Bezeichnung bezieht sich dabei auf die Art des Mundstücks des Instruments, nicht auf das Material, aus dem das Instrument hergestellt ist. Dies wird, so die Beschreibung, deutlich in der ovatio, einem Triumphersatz (minor triumphus):

Der Feldherr musste zu Fuß gehen, die Kränze waren aus Myrte und nicht aus Lorbeer, das Heer zog nicht mit, und die Musikbegleitung bestand aus Flötenmusik (Holzblasinstrument) und nicht aus Triumphposaunen (Blechblasinstrument). Plutarch schreibt zur ovatio des Marcus Claudius Marcellus de Syracusaneis (211 v. Chr.): „Die Flöte ist ja auch ein friedliches Instrument.“

Interessantes aus der Musikwelt der Römer

Cicero soll ein ausgesprochener Liebhaber von Orgelmusik gewesen sein, die es ebenfalls schon unter den beliebten römischen Musikinstrumenten gab – größere, aber auch kleine Orgeln (portativ). In vornehmen Kreisen gehörte es bei den Römern außerdem zum guten Ton, bei Festen und großen Feiern private Musiker aufspielen zu lassen. Auch Wettstreite zwischen Musikern finanzierten die Römer zu Unterhaltung.

In der Kaiserzeit waren Orchester schließlich auch sehr beliebt und es wird von Hunderten Sängern und Musikern berichtet, die miteinander musizierten. Ebenfalls Cicero war es, der anmerkte, dass wohl niemand tanze, wenn er nüchtern sei. Aber die Römer tanzten auch zur Musik – auch wenn der Tanz in der römischen Gesellschaft nicht besonders anerkannt war. Meist waren es Frauen und Kinder die unter den Römern zur Musik tanzten – oder eben diejenigen, die dem Wein zu viel gefrönt hatten.

Für Männer blieb der Tanz in der römischen Gesellschaft verpönt, auch wenn es wohl zeitweise in der Kaiserzeit Familien gab, die eigene Tanzmeister beschäftigten.

Ein Zitat von Cornelius Nepos (römischer Dichter 100 bis 28 v. Chr.) besagt über den Tanz bei den Römern: „Saltare nostris moribus in vitiis ponitur“ – Tanzen wird gemäß unseren Sitten zu den Lastern gezählt.

Apollo-Rom-Radatto
Römischer Gott Apollo
by C. Raddato