Kategorien
Römer Lexikon A-Z

Römische Penaten: geisterhafte Götter!

Römer-Küche-Vorräte
Die Penates passten auf die Vorräte der Römer auf.
By Carole Raddato.

Opfer für Götter des Vorrats: die Penates

Die Penaten der Römer waren geisterhafte Götter, die in den Häusern – genauer gesagt in den Vorratskammern – ihr Dasein fristeten. Stets sind sie in der Mehrzahl erwähnt (oft wie die Laren auch im Duo).

Der Name Penaten geht einher mit dem lateinischen Wort penus, welches den Vorrat für den Gebrauch des Hausherrn bezeichnet. Als in der Zweizahl auftretend, war einer der Penates für Lebensmittel zuständig, der andere für Getränke. Wurde in der Antike ein Sklave freigelassen, nahm dieser nicht nur den Familiennamen seines ehemaligen Herrn an, sondern nahm auch dessen Penaten für seinen Haushalt an. Zu Ehren der Götter der Vorratskammern und um deren Gunst zu behalten, unterbrachen die Römer jeden Tag die Mahlzeiten und übergaben ohne Worte einen Teil des Essens als Opfer für die Penaten dem Feuer.

Aeneas brachte die Penaten – Schutzgeister der Familie

Der Sage nach holte Aeneas die Penaten von Troja nach Lavinium, von wo sie sich weder nach Alba Longa noch nach Rom bringen ließen. Dennoch richteten beide Städte den Penates einen Kult ein. Diese Penates galten als die persönlichen des Aeneas und so kam es zu Zeremonien im Namen des römischen Volkes. Die Beamten mit imperium, die Consul, Praetor und Dictator, opferten den Penaten beim Amtsantritt.

Während der Republik erhielten die Penaten eine am 14. Dezember geweihte aedes in Velia mit zwei Lanzen tragenden, sitzenden Jünglingen. Die Darstellung der Penaten ist von der der Laren nicht wesentlich unterschiedlich. Auch die Penaten gaben als Schutzgeister der Familie Einheit und Bestand. Gemeinsam mit den Laren wurden sie am Herd verehrt.

Römer-Küche-Vorräte

Schließlich tauchten die Penaten sogar im römischen Lararium auf und wurden dort gemeinsam mit den Laren und römischen Genius verehrt. Eine Verschmelzung der Schutzgötter des Hauses führte dazu, dass die Römer zunehmend die „echten“ Hausgötter zu den Penaten zählten. Zu den Penaten des Kaisers Augustus gehörten zu Beispiel  der römische Gott Apollo und die Göttin Diana. Die Ausprägung des Begriffs Penaten wandelte sich, doch die Bedeutung blieb. Neben den Familien-Penaten gab es zudem in der römischen Antike zwei staatliche Penaten. Im Tempel der Herdgöttin Vesta war ein Kult eingerichtet für die das römische Volk beschützende Staatspenaten.