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Römer Lexikon A-Z

Antike Energiequellen: Römische Technik

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Römische Technik – Bau eines Aquädukts

Römische Technik – Energiequellen

Hauptsächlich nutzten sie Lebewesen als Quell für Energie mittels Muskelkraft von Mensch und Tier. Nur zum Teil nutzten die Römer auch mechanische Instrumente wie Hebel, Rollen oder auch Kräne (die sie bauten). Windkraft verhalf den Schiffen zur Fahrt mittels der Segel. Holz und vor allem Holzkohle dienten zur Erzeugung thermischer Energie.

Erst seit augusteischer Zeit spielte die Wasserkraft als Energiequelle eine größere Rolle in Form von Wasserrädern und Mühlen. Die Windmühle ist erst im 12. Jhd. in Europa über arabische Vermittlung bezeugt. Grund für die fehlende technische Weiterentwicklung auf dem Gebiet der Energiequellen waren wohl weniger die vermeintlich billige Arbeit oder ein Überangebot, sondern vielmehr eine andere ökonomische Mentalität in der Antike.

Römer nutzten Öko-Energie!

Im Römischen Reich waren fünf verschiedene Energiequellen verfügbar: Menschliche und tierische Muskelkraft, Wasserkraft, Holz und Holzkohle als Brennstoffe sowie die Windenergie. Letztere wurde lediglich in der Schifffahrt genutzt, an Land spielte sie keine Rolle. Auch die Dampfkraft wurde nicht für Produktionsprozesse eingesetzt. Viele Geräte wurden durch menschliche Muskelkraft angetrieben wie etwa die Drehscheibe der Töpfer ebenso wie Kräne der römischen Bauwirtschaft, die schwere Lasten oft mit Hilfe von Treträdern bewegten. Handelsschiffe nutzten zwar mit Segeln den Wind zur Fortbewegung, Kriegsschiffe, die unabhängig vom Wind manövrieren mussten, wurden ebenso wie viele Lastschiffe und Boote von Ruderern angetrieben. Auch der Gütertransport innerhalb der römischen Städte erfolgte meist durch menschliche Träger. Aufgrund der oft engen Gassen waren Sänften das bevorzugte Fortbewegungsmittel der Wohlhabenden.

Tiere, Rotation und des Wassers Kraft: antike Energiequellen

Wie im gesamten Mittelmeerraum wurde auch im Römischen Reich die Zug- und Tragkraft von Tieren – vor allem von Ochsen, Eseln und Maultieren – für landwirtschaftliche und Transportzwecke genutzt. Pferde wurden zunächst nur im militärischen Bereich und beim Zirkus eingesetzt, spielten jedoch später zunehmend eine Rolle im Transportwesen.

Dank verbesserter Getreidemühlen – die sogenannte „Pompeianische Mühle“ nutzte erstmals das Prinzip der Rotationsbewegung – konnten für die mühselige Arbeit des Kornmahlens statt menschlicher Arbeitskräfte Esel und Pferde genutzt werden.

Römische Quellen belegen die Nutzung der Wasserkraft für die Wasserförderung mit Schöpfrädern und für Wassermühlen. In Rom wurde eine größere Anzahl Wassermühlen am Abhang des Ianiculum am Tiber errichtet und von einem Aquädukt gespeist. In spätrömischer Zeit entstand in der Nähe von Arles ein ähnlicher Komplex mit acht Mühlhäusern an einem steilen Abhang. Auch hier wurde der konstante Wasserzufluss durch einen Aquädukt sichergestellt.

Quellen aus der Merowingerzeit lassen den Schluss zu, dass man im spätantiken Gallien Wassermühlen häufig einsetzte. Die starke Strömung des Tiber schuf ideale Bedingungen für den Einsatz von  Schiffsmühlen, so dass ihre Zahl rasch vergrößert wurde, um die Versorgung der römischen Bevölkerung sicherzustellen. Diese besondere Form der Wassermühle wurde auch während des Mittelalters häufig genutzt; die letzten Exemplare in Rom wurden erst im 19. Jahrhundert stillgelegt.

Vom Mahlen des Getreides abgesehen, wurde Wasserkraft in der römischen Antike noch zum Sägen von Stein- und Marmorblöcken genutzt.

Holz als Brennstoff genutzt ohne Wiederaufforstung!

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Als Brennstoffe wurden vorwiegend Holz und Holzkohle verwendet. Vereinzelt wurde auch mit Kohle geheizt. Auf diesen fossilen Brennstoff griff man jedoch nur bei akutem Holzmangel zurück. Trotz des großen Bedarfes wurde jedoch keine nachhaltige Forstwirtschaft betrieben, so dass der Waldbestand in vielen Gegenden stark verringert oder völlig abgeholzt wurde.

 

 

Quelle zu Römische Technik: QQ: Vitruv de arch. X 5 (Schöpfrad, Wassermühle).

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