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Römischer Kaiser | Nerva

Nerva-Römischer-Kaiser
picture by Carole Raddato
Nerva Römischer Kaiser

Kaiser Nerva

Kaiser Nerva wird als Marcus Cocceius Nerva am 8. November 30 in Narnia geboren und war Kaiser von 18. September 96 bis 28. Januar 98. Er trat noch am gleichen Tag von Domitians Tod sein Amt an.

Regierungszeit: 96-98 n. Chr.

Die Historiker wissen wenig über diesen alten und gebrechlichen Kaiser, der nicht aus Machtstreben die Herrschaft antrat, sondern weil es aus Not passierte; nach dem Tode Domitians sollte das Reich nicht dem Chaos preisgegeben werden.

Sein Vater war ein reicher Anwalt und fast alle Familienangehörige hatten hohe Postionen des Staates inne; der Kontakt zum höfischen Leben bestand. Nerva wurde unter Vespasian schließlich Konsul. Das Gleiche passierte unter Domitian (erneute Ernennung zum Konsul).

Die Amtszeit war durch Unruhen geprägt, wobei aus Hass viele Monumente Domitians geschändet wurden. Mit diesem Chaos hatte er sehr zu kämpfen. Es herrschte in der Bevölkerung die Stimmung, dass unter ihm „alle alles durften“.

Er schaffte die Erbschaftssteuer ab, die Getreideverteilung wurde durch das Bauen neuer Speicher verbessert und die armen Proletarier erhielten neues Land und die Sondersteuer auf das Postwesen wurde wieder abgeschafft. Trotz der Erhöhung des Solds war er bei den Soldaten unpopulär.

Der Patrizier C. Calpurnius Crassus Frugi Licinianus plante deshalb sogleich einen Anschlag auf ihn. Er tat auch in der Folge seiner eigenen Sicherheit unrecht, als er einen früheren Parteigänger Domitians – Casperius Aelianus – als Obersten der Prätorianer Garde bestellte. Dieser hielt den Kaiser im Palast fest und forderte die umgehende Auslieferung von Petronius und Parthenius, die massgeblich an der Ermordung Domitians beteiligt gewesen waren. Die Prätorianer meuchelten beide nieder.

Der Kaiser schützte sich durch eine einfache Tatsache vor seinen Soldaten: Er konnte einen Nachfolger adoptieren, der die volle Unterstützung der Soldaten besaß. Also bestimmte er den untergermanischen Statthalter Marcus Ulpius Traianus im September 97, und das war Nervas letzter großer Schachzug. Dieser hatte genug Legionen unter seinem Kommando, um die Macht in Rom und den Zusammenhalt des Reiches zu sichern.

Die feierliche Zeremonie fand Ende Oktober 97 n.Chr. auf dem Capitol statt.

Sein Tod war ein friedlicher, da er sicher seine letzten Tage bestreiten durfte (er hatte die Armee des Traianus) und erlitt während eines Wutanfalls einen Schweissausbruch. Daraufhin starb er an einem Fieber. Er war 16 Monate an der Macht gewesen und wurde sofort durch den Senat vergöttlicht.

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