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Römischer Puls: Bei den Römern gab es Brei!

Bei den Römern gab es Brei

Die am weitesten verbreitete Form der Nahrungszubereitung war auch bei den Römern noch die Herstellung von Brei aus Getreide, die eine sehr lange Tradition hat.

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Bei den Römern gab es Brei. Via wikimedia; Yoninah (creative commons).

Die einfache Handhabung für eine effektive Mahlzeit, die sättigt ist sicherlich hierfür der Grund. Zudem konnte man den Brei je nach Jahreszeit und Region vom Rezept her und im Geschmack abwandeln.

Und durch das Getreide, machte diese Mahlzeit immer für eine längere Zeit satt und verlieh Kraft und Energie für den Tag.

Römischer Puls: Einfache Zubereitung

Für einen Brei benötigten die Römer in der Herstellung nur ein kleines Feuer von etwa 60 Grad Celsius – gegenüber dem Backen eines Brotes sehr gering, denn dies muss bei hoher Hitze und viel länger gebacken werden. Mehlbrei, Zwiebeln und Hülsenfrüchte gehörten über Jahrhunderte zu den Grundnahrungsmitteln aller Bevölkerungsschichten Roms. Obwohl Rom zu einer Stadt heranwuchs, blieb das Essen der Römer – zumindest das alltägliche – im Grunde bäuerlich. Den Brei nannten die Römer puls. Und selbst im 2. Jhd. v. Chr. war puls, ein dicker Brei aus geröstetem Spelt, das Hauptgericht am Tag für Arm und Reich.

Römischer puls ist nicht gleich puls

In das Grundnahrungsmittel Puls fügten die Römer in der Regel noch Gewürze oder saisonale Zutaten hinzu. Zudem konnte der Brei süß oder deftig zubereitet werden. Mit Kohl, Lauch, Fisolen, Kichererbsen oder Linsen gaben die Römer dem puls seine geschmackliche Richtung. Fleisch aßen die Römer selten und Fisch gab es vorwiegend an den Küstengebieten. Der puls war derartig Inbegriff des Römertums, dass nicht nur Cato es als das wahre Essen eines Römers pries. Plautus schimpfte um 200 v.Chr. die Römer pultiphagi  – puls-Fresser!

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In der Antike wurde vor allem Nacktweizen zu Mehl vermahlen. Roggen war so gut wie unbekannt. Die Basis für den puls war in der Regel geschroteter far (Emmer). Die Römer kannten aber auch Hirse-, Saatweizen- und Dinkelbrei. Gerstenbrei – eine griechische Spezialität in Italien – nannten sie polenta. Die einfachste Zubereitungsform des Breis war Getreideschrot mit Wasser und etwas Salz zu vermengt. Eine römische Spezialität war der Brei, den sich die Soldaten im Feld zubereiteten. Mittels Handmühle mahlten die römischen Soldaten Getreidekörner und mischten unter den Brei, was saisonal und greifbar war. Je nach Einsatzgebiet, mischten die Soldaten wild wachsende Kräuter und Gemüse wie etwa Zwiebeln, Knoblauch, Koriander, Leinsamen, Mohnsamen oder Sellerie unter den puls. Auch Bohnen wurden hinzu gefügt und ergaben einen sehr nahrhaften puls fabata, einen Getreide-Bohnenbrei. Da die Basis Getreide war, konnte natürlich jeder Brei auch gebacken werden und so entwickelte sich aus dem „Soldaten-Brei“ ein panis militaris, das einfache Militärbrot. Zwei Vorteile hatte das Brot gegenüber dem Brei: Es war haltbar und leichter zu transportieren.

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