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Römer Lexikon A-Z

Römischer Triumph: Außerordentlich „ahoi“!

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Ahoi! Triumph zu See. via wikimedia commons.

Außer der Ordnung: römischer Triumph!

Wem kein römischer Triumph genehmigt wurde, konnte zur Zeit der Römer dennoch triumphieren. Denn auf dem 956 Meter hohen Mons Albanus, dem Albanerberg, heute der Monte Cavo, stand ein Tempel des Iuppiter Latiaris, der für die Latiner als höchster Gott galt. In Rom hatte Iuppiter Optimus Maximus Capitolinus diese Rolle inne. Auf diesem Berg durften die Triumphatoren einen Ersatztriumph feiern. Die erste Zeremonie dieser Art, ein außerordentlicher Triumph, ohne die Genehmigung durch den Senat und die Finanzierung Roms, fand 231 v. Chr. statt. Der Albaner-Triumph soll in seinen wesentlichen Zügen dem stadtrömischen Triumph geglichen haben. Über diese außerordentlichen Triumphe ist leider wenig überliefert. Lediglich der Weg kann anhand der alten Römerstraßen, von Ariccia dem Südufer des Albanersees entlang nach Osten hin zum Monte Cavo, vermutet werden.

Triumph ahoi! – Römischer Triumph zu See!

Eine Sonderform römischer Triumph war der triumphus navalis, auch triumphus maritimus genannt – der Seetriumph. Dieser wurde im Fall eines Seesieges verliehen. Auch hier ist über die Teilehmer oder die Organisation wenig überliefert. Der erste Seetriumph wurde 260 v. Chr. von Caius Duilius nach einem Sieg über die Karthager bei Mylae begangen. Der Triumphator erhielt eine besondere Ehrung in Form eines Triumphal-Monuments: eine mit Schiffsschnäbeln verzierte Säule! Sicherlich war auch diese Form des Triumphs in der Abhaltung dem städtischen römischen Triumph sehr ähnlich – nur ging es hier um gekaperte Schiffe!

Römischer TriumpH: Die Ovatio als Ersatz

Die Ovatio ist ein Triumphersatz, bei dem der Feldherr zu Fuß ging und anstelle eines Siegeslorbeers Kränze aus Myrte mitgeführt wurden. Nur vom Senat konnte die Ovatio genehmigt werden. Die Feierlichkeit war deutlich bescheidener als ein echter Triumph. Der Veranstalter trug eine toga praetexta, eine gewöhnliche Toga mit breitem Purpurstreifen. Jedoch wurden auch hier fercula mit Beutestücken bei der römischen Ovatio im Zug mitgeführt. Ziel war auch hier, das Publikum zum Staunen zu bringen. Die erste Ovatio fand schon im Jahre 503 v. Chr. statt. Die letzte wurde 47 n. Chr. begangen, als Aulus Paulus für seine Erfolge in Britannien mit einer römischen Ovatio geehrt wurde. Die Marschroute in Rom wird vermutlich die gleiche wie beim Triumph gewesen sein. Bei der Ovatio zogen jedoch keine Soldaten im Zug mit, sodass die Prozession eher zivilen und religiösen Charakter trug. Manche Feldherren wählten die Ovatio sogar, um politisches Unterstatement zu zeigen!

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