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Römisches Essen

Das römische Essen in den verschiedenen Schichten

Die Römer mochten gerne ausschweifendes und übermäßiges Essen und gaben dafür Unmengen von Geld aus; so gab es reiche Römer, deren Geld für Speisen so hoch war, dass damit Normalbürger mehrere Jahre auskommen konnten. Manchmal war dieses Geld so zahlreich, dass sie in den Bankrott gerieten. Ein Beispiel bildet Marcus Gavius Apicius. Er gab für sein Essen mehr als das Zehnfache eines Senatorenvermögens aus.

Die reichen Gastgeber veranstalteten ausladende Feste; so auch die Feste des Trimalchio, das Titus Petronius (um 14 bis 66 n.Chr.) in seinem Roman „Satyricon“ beschreibt.
Die einfachen Bürger erhielten ihr Essen in Garküchen, an Imbissständen, an Warmverkaufsstellen (thermopolia) oder Küchen (popinae), aber besaßen meist in ihren Häusern keine eigene Kochstelle.
Reiche Römer aßen zuhause in ihrem Esszimmer (triclinium) an einem Tisch (mensa), um den herum hufeisenförmig drei Speisesofas standen.

Das älteste Kochbuch der Welt

Das „De re coquinaria“ war die Schrift, in der man 478 Rezepte aufgeführt vorfand und enthielt einige bodenständige Gerichte. Es stammt von Apicius.

Beispiele für römische Gerichte

In gehobenen Haushalten gab es Eintopfgerichte, Gestampftes und Püriertes . Die Gewürze waren aus eroberten Gebieten und Provinzen eingeführt; so zum Beispiel Kardamom, Zimt oder Koriander. Das „garum“ oder „liquamen“ war eine Fischsauce, die, süß oder sauer, man fast jeder Speise hinzufügte. Es war eine Allzwecktunke, die wahllos eingesetzt wurde, damit man nicht mehr wusste, was man da eigentlich aß. Das war eine Tafelsitte der Römer. Außerdem schreibt Seneca: „Man findet es anstrengend, die Speisen jede für sich zu essen, sondern man mischt, was verschieden schmeckt, gewaltsam durcheinander.“

Erstaunlicherweise kannten die Römer Gerichte wie Flamingozunge, mit Schweinehack gefüllte Haselmäuse oder mildsüßliche Leber von Forellen, die mit getrockneten Feigen und Honigwein gemästet worden waren oder eingedicktes Kesselfleisch aus Gehacktem aus Gehacktem in süß-saurer Brühe. Oder Pfaueneier, Sauzitzen und gebratener Eber, Kranichfleisch oder Straußenhirne.

Oftmals gab es auch „moretum“, das ist ein aus Käse, Knoblauch und Koriander gekneteter Kräuterkloß und es gab dazu warme Fladen aus Emmer (Getreidesorte).
Dazu ein kleines wichtiges Detail: Essensreste warfen die Römer einfach auf den Boden.

Quelle: Der Spiegel Geschichte Nr.1 2009 „Das Ende des Römischen Reiches“, Seite 86/87.