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Römisches Essen | Römisches Kochbuch

Apicius
Römisches Kochbuch Apicius

Römisches Kochbuch des Apicius

Die bekanntesten Rezepte der römischen Antike stammen aus dem Kochbuch des Apicius, das allerdings nicht in seiner ursprünglichen Form überliefert wurde. Das, was uns aus dem römischen Kochbuch bekannt ist, ist ein Auszug aus zwei Originalwerken von Apicius. Eines hatte Apicius recht allgemein gehalten, das andere hatte er speziell für Saucen geschrieben. Damit lassen sich etwa 300 der insgesamt 476 Rezepte Apicius zuordnen. Die anderen sind vermutlich aus einem nicht erhaltenen Buch über die Landwirtschaft des Apuleius und einigen ähnlichen griechischen Werken entnommen. Als Zitat vermerkt ist ein Rezept von M. Terentius Varro. Geschätzt wird, dass die überlieferte Form des römischen Kochbuchs im 4. Jhd. n. Chr. nach etlichen Umarbeitungen entstanden ist.

Römer kochten nach Rezept

Laut Plinius und Seneca war die Anhängerschaft der apicischen Kochkünste in den ersten beiden nachchristlichen Jahrhunderten sehr groß. Einen stichfesten Beweis für die Existenz von entsprechenden kulinarischen Werken gibt es natürlich jedoch nicht. Da aber Plinius Apicius nicht mehr kannte, muss er seine detaillierten Informationen aus Büchern zusammengetragen haben. Im Laufe der Zeit wurden die Kochbücher dann wohl aus dem Grund überarbeitet, um auch das Massenpublikum der römischen „Köche“ zu erreichen. Sicherlich fielen dabei Gerichte zum Opfer, die als zu aufwändig galten oder zu „exotische“ Zutaten erforderten.

Dafür kamen andere, vor allem aus der ländlichen und eher schlichten Küche, hinzu, die in das Konzept des Kochbuchs passten. Es gab aber auch Rezepte, die trotz ihrer Exklusivität derart in aller Munde (im wahrsten Sinne des Wortes) waren, dass sie im Kochbuch enthalten blieben: Zum Beispiel eines mit Flamingozungen!

Römisches Kochbuch des Apicius im Wandel der Zeit

Im 3. Jhd. n. Chr. wurde das römische Kochbuch des Apicius erneut überarbeitet, denn es wurde nun geläufig, sich um die gesundheitlichen Aspekte von Speisen zu kümmern. Entsprechende Bemerkungen fanden also Eingang in die Neuerungen des römischen Kochbuchs. Die Änderungen, die der letzte Überarbeiter, Vinidarius, machte, zeigen ebenfalls sehr deutliche Abweichungen zu den Originalrezepten von Apicius. Die ersten Ausgaben des Apicius-Kochbuchs waren übrigens mit Abbildungen versehen! Vermutlich aus Platzgründen wurden sie in späteren Ausgaben entfernt.

Es hat wohl auch noch andere römische Kochbücher gegeben. Doch zum Beispiel von dem Kochbuch von eines gewissen C. Matius – einem Freund Caesars – weiß man heute nichts. Lediglich in landwirtschaftlichen Werken, wie denen des alten Cato, sind einige Rezepte aus der Römerzeit überliefert oder auch ein Gedicht über die Kräuterpaste Moretum, die ein unbekannter Dichter mit Liebe zum Detail verfasste! Nur einige Worte daraus: „Dann von neuem vermischt er das Werk, und wieder von neuem. Endlich kehrt er den Mörser mit zwei umlaufenden Fingern Rings, und preßt das zerstreute zu Einer ballenden Kugel. So wird Form und Namen dem fertigen Mörsergerichte …“

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