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Archäologische Projekte

Salve

SALVE

Salvevon Wilma Wadewitz,

Glauberg. Die Römer haben Quartier bezogen. Mitten im Herz der Wetterau im Glauburger Ortsteil Glauberg. Und obwohl äußerlich nichts in der Beningsgasse 1 ihre Anwesenheit vermuten lässt, ist die Kunde von Ihnen bereits weit in Europa und in die Welt vorgedrungen. 

Das Forum Traiani ist für Geschichtsinteressierte eine römische Schatzkammer, die derzeit in Europa nicht ihresgleichen hat: angefangen von wertvollen Repliken bis zu erschwinglicheren originalen Nachbildungen werden die Mauern des Altenhoff Gebäudes alles, was Liebhaber der römischen Kultur begehren:

Marmor-, Glas- oder Ceraton- Mosaike, Ton- und Keramikgefäße, glasieren, Schreibutensilien, mit Originaltexten beschriftete Volumen rollen, Schmuck, Münzen, Fresken, die verschiedensten Utensilien des täglichen “ Römer Lebens“ und neuerdings selbst die Original Haartrachten römischer Kaiserin, als kunstvoll hergestellte Perücken.

Insgesamt 300 verschiedene Artikel sind im Angebot, jedes mit originalem Vorbild und mit archäologischem und kulturhistorischem Fachwissen hergestellt. Inzwischen zieren Produkte des Forum Traiani Ausstellung Vitrinen des germanischen Museums in Köln, des Römisch germanischen Zentralmuseums in Mainz, des Deutschen Museums in München und zahlreichen weiteren Museen in Deutschland, Holland, Luxemburg, Österreich und selbst den USA.

Auch viele Privatpersonen sind inzwischen Kunden der Glauberger Firma. “ Schatzverwalter“ sind Manuela Priess und Andreas Hopson, die sich mit dem Kauf des alten Hofes und dem Aufbau ihres Forum Traiani in Glauberg einen Lebenstraum erfüllen. Ein wenig kann man den Flair schon spüren, den das Anwesen als originaler römischer Gutshof einmal haben soll: farbige Mauer Sockel, Mosaikböden, schlichtes Mobiliar und kunstvollen Fresken an den Wänden.

Andreas Hopson bezeichnet sich selbst als“ Virus infiziert“, die in die Liebe zu antike nicht mehr los lässt und der sich seit 1996 intensiv mit Archäologie und besonders der römischen Historie beschäftigt. Angefangen hat alles bei ihm mit einem Bibliotheksbesuch in der Saalburg, den ihm sein Freund Mario Becker, selbst Archäologen, ermöglichte.“ Die Faszination, die von den alten Schriften ausgeht, von dem Wissen, der Lebensart und Kultur der Römer ließ mich nicht mehr los. Meine wissbegierige war angestachelt. Ich wollte mehr wissen. Mich interessieren vor allem die Geschichte hinter der Geschichte. Ich möchte die antike Welt im wahrsten Sinne des Wortes für mich und jeden anderen begreifbar machen“, erzählt er weiter. Es folgen zahlreiche Fahrten nach Italien, wo er im Jahr 2000 auch Manuela Priess in Rom traf.

Die gelernte Friseurmeisterin und Kosmetikerin ließ sich von Andreas Hopson“ anstecken“ und betreut heute im Forum Traiani vor allem die Strecke der Lebensart der römischen Frauen und der Familien, der Kleidung, Schönheitspflege, der Frisuren, aber auch der Schreibkunst oder der Spiele. So gehören zu den heutigen“ Rennern“ der im Jahr 2000 gegründeten Firma kleine Doppelwachstafeln, in die mit einem Griffel Worte eingesetzt wurden oder auch Volumenrollen auf Papyrus mit überlieferten Texten von Plinius zum Vesuvausbruch oder Ovids Liebeskunst in deutscher Übersetzung. Öllampen, Gebrauchsgegenstände aus beiden, wie Löffel oder kleine Kästchen, schön geformte Becher, Schalen und Teller aus rotbrauner terra sigillata und natürlich Mosaike sind ebenfalls sehr beliebt.

Wichtig ist beiden die Arbeit mit Kindern. So bauen Sie nicht nur Kontakte auf dem rund 20 großen Veranstaltungen, die sie der Zeit von April bis September in ganz Deutschland besuchen auf, sondern sind auch lokal recht aktiv. Zur Zeit entsteht gemeinsam mit Schülern ein rund ein oft 1 m großes Mosaik aus kleinen, Ceratonsteinen für die Erlenbachschule entweder, das als Symbol für den Schulnamen eine Erle und einen Bach zeigen wird. Sehr beliebt sind auch Mosaikkurse, die von ihnen für alle interessierten angeboten werden, und bei denen sich jeder auch ganz eigene Motive selbst gestalten kann.

Sehr liegen beide auf absolute Top Qualität in Verarbeitung und verwendete Material. So arbeitet Andreas Hopson mit seinen Mosaiken allein mit Marmor in 32 verschiedenen Farben. Den lässt er sich aus der ganzen Welt; selbst aus Brasilien und Nordafrika kommen. Nicht alle römischen Repliken entstehen in der Werkstatt in Glauberg. Für vieles, wie wertvolle Fresken, Glasarbeiten oder Metallschmuck haben Sie hervorragende Künstler auch aus dem Ausland unter Vertrag.

Wer mehr über das Forum Traiani erfahren möchte, schaut einfach mal in Glauberg in der wenig Gasse eins, Tel. 06041-962096 vorbei oder auf die Internetseite www.forumtraiani.de

oder er besucht das größte deutsche Römerfest am kommenden Wochenende, 21. und 22. Juni, im archäologischen Park Xanten jeweils von 11:00 bis 18:00 Uhr das nur alle zwei Jahre stattfindet. Dort präsentieren 250 Akteure aus ganz Europa den Alltag in der römischen Stadt mit Handwerkskunst, Gladiatoren kämpfen, römischen Legionären und Archäologie“ zum Anfassen“.

Und mit dabei sind natürlich auch Manuela Priess und Andreas Hopson.

Salve erschienen im TIPP, 20.Juni 2003