Aus den ersten beiden Jahrhunderten ist hinsichtlich der Bischöfe von Rom wenig überliefert. In Anlehnung an die kaiserliche Verwaltung hat sich das monarchische Prinzip wohl Mitte des 2. Jhd. n. Chr. entwickelt. Bis dahin hatten der Bischof, die Diakone und Presbyter Entscheidungskraft und repräsentierten die kirchliche Gemeinde nach außen. Wichtig war der stadtrömische Bischof auch aufgrund der häufigen Anrufung seiner Person als Schiedsrichter in religiösen Fragen.
Das Leben der Römer war von Ritualen und Kulten geprägt. Die äußeren Handlungen der römischen Riten veränderten sich auch über den Lauf der Geschichte nur wenig. Eher noch änderte sich der eine oder andere Sinngehalt eines Ritus.
Die römischen Kulte, römisch cultus, waren so vielfältig und umfangreich, dass viele Details nicht rekonstruierbar sind. Doch genau diese zum Teil geradezu peniblen Details waren es, welche die Römer genauestens befolgten, denn in ihrem Glauben verursachte auch nur die geringste Abweichung den Zorn der Götter. Die staatlich verwahrten Sibyllischen Bücher, die so genannten libri sibyllini, enthielten viele der römischen Ritualvorschriften.