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Römische kultische Reinigung: Lustratio

Stier
Stiere waren in der Antike beliebte Opfertiere – via wikimedia.

Lustratio – römische kultische Reinigung

Die kultische lustratio der Römer war eine Reinigung im Sinne eines Sühneopfers. Der Begriff bedeutet jedoch auch Wanderung oder Musterung und besitzt in diesem Zusammenhang kultische Bedeutung.

In der Regel diente die Lustratio als Gemeinschaft spendendes Ritual. Denn bei der Lustratio geht es um ein Sühneopfer zum Zweck der kultischen Reinigung. Bestandteil der römischen Lustratio ist eine Kreisprozession, bei der Opfertiere um den zu reinigenden Gegenstand herum geführt werden.

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Göttin: Venus bringt die Liebe!

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Venus-Göttin der Liebe-Skulptur-Französisches Rondell-Sanssouci by Steffen Heilfort via wikimedia commons.

Die römische Göttin Venus

Die römische Göttin Venus entspricht der griechischen Aphrodite und der ägyptischen Göttin Hathor. Sie ist die altitalische Göttin der Liebe und des Begehrens, der Gärten und die Ahnherrin der Römer.

Ihr Attribut ist der Gürtel und die typische Farbe ihrer Opfertiere weiß. Der Name der römischen Liebesgöttin ist wortverwandt mit venustas, lateinisch für Anmut und venerari, verehren. Der Aphrodite entsprechend, war die Venus später die Göttin der Liebe und wurde von den Römern als Ahnherrin und Beschützer der Römer verehrt. Die römische Venus stand auch in enger Beziehung zu den Kulten der babylonischen Ischtar, der phönizischen Astarte und der ägyptischen Isis.

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Triumphzug: Tag der offenen Tempel!

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Tag der offenen Tempel!

Aufbau des Triumphzugs

Vor dem römischen Triumphator schritten beim klassischen römischen Triumph die Liktoren im so genannten paludamentum, einem roten Kriegsmantel. Stolz trugen sie einen Lorbeerkranz und ihre Rutenbündel waren ebenfalls mit Lorbeerzweigen umwunden.

Im vorderen Teil des Zuges marschierten sämtliche Inhaber stadtrömischer Ämter mit, die da waren etwa die Consuln, Praetoren, Quaestoren, Aedilen und Senatoren. Wurden beim Feldzug römische Bürger aus der Gefangenschaft, Sklaverei oder aus der Verbannung befreit, schritten diese gleich hinter dem Triumphator mit auf dem römischen Triumphzug.

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Neptunalia: Fest zu Ehren des Meeresgottes

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Donndorf – Schlosspark Fantaisie – Neptunbrunnen.
By Bayreuth2009 via wikimedia (Gnu free).

Neptunalia zu Ehren des römischen Meeresgottes

Da im Juli in der Regel der Tiefststand des Tibers war, feierten die Römer das Fest der Neptunalia am 23. Juli. Denn es galt, die sommerliche Dürre zu bekämpfen.

Der Feiertag ist schon im frühen numanischen Kalender nachgewiesen und somit Zeuge für die frühe Bekanntheit des Gottes in Rom. Die dunklen Eigenschaften des griechischen Pendant Poseidons beiseite, war die Neptunalia zu Ehren des römischen Meeresgottes ein sommerliches und heiteres Fest. Da dem Gott Poseidon auch Pferde heilig waren, wurde auch Neptun in Rom als Beschützer der Rennbahnen verehrt.

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Römische Götter: Robigus & Maia

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Der römische Gott Robigus sollte das Getreide schützen.
By „Bin im Garten“ via wikimedia commons.

Der römische Gott Robigus

Außergewöhnliche römische Götter gab es bei den Römern! Der römische Gott Robigus, in weiblicher Form auch als Robigo, wurde als Gottheit in der Landwirtschaft geehrt.

Er/sie symbolisierte den Getreiderost oder den Rostbrand, die beide Getreidekrankheiten sind. Alljährlich wurde am 25. April ein Sühnefest begangen, das der Überlieferung nach von König Numa, dem zweiten König von Rom (750 – 672 v. Chr.) initiiert wurde: Die Robigalia. Um die Krankheiten am Getreide abzuwehren, vollzog der Flamen Quirinalis ein Opfer zu Ehren des Gottes.

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Liebesgöttin Venus: Ihre reinigende Wirkung

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Statuette der Göttin Venus aus dem Römershop.

Römische Tempel für die Liebesgöttin Venus

Während des Zweiten Punischen Krieges ließ Quintus Fabius Maximus Verrucosus, genannt cuncator, der Zauderer, auf Befehl der Sibyllinischen Bücher 217 v. Chr. auf dem Kapitol den zweiten offiziellen Venustempel für die Liebesgöttin errichten.

Der Tag der Weihe ist nicht überliefert, doch die Nähe zum Iuppitertempel dürfte von großer Bedeutung sein. Der Tempelbau bestand aus zwei cellae, die durch einen Regenwasserkanal getrennt waren. Als Kultgenossin der römischen Göttin Venus Erucina (abgeleitet vom Berg Eryx, wo der erste Tempel ihr zu Ehren errichtet war) erschien zunächst Mens – die personifizierte Vernunft.

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Gott Mercurius in der antiken Darstellung

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Merkur-Brunnen in Bonn.
By Ffm-ralf via wikimedia commons.

Der römische Gott Mercurius in der antiken Darstellung: athletischer Jüngling

In ältester antiker Zeit wurde der römische Gott Mercurius als bärtiger Mann dargestellt. Sein Bild wandelte sich jedoch rasch zu einem schönen, athletischen Jüngling!

Die antiken Abbildungen zeigen Mercurius meist in stehend und auch selten in herzu eilender Figur. Schon früher hatten die Etrusker den Gott unter dem Namen Turms als lächelnden Jüngling verehrt. Doch an dieser Stelle unterscheidet sich der Kult. Die bärtige Version der antiken Darstellung blieb dem Hermesgott an Wegkreuzungen treu.

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Römische Hochzeit: Rituale und Feier

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Schon bei Römern gab es Eheringe. via wikimedia commons.

Die römische Hochzeit

Die römischen Hochzeitsrituale und -zeremonien dienten dem Zweck der Eheschließung und im Vordergrund standen dabei Kultur und Religion. Der Bund von Mann und Frau wurde bei den Römern durch Opfer besiegelt und bekräftigt. Das Paar sollte mit den Riten kultisch gereinigt, gestärkt und seine Fruchtbarkeit gesteigert werden. Die römische Braut stand im Mittelpunkt dieser Zeremonien und sollte geschützt das Haus des Bräutigams erreichen, wo sie offiziell in ihren neuen Status als Ehefrau und Mutter eingeführt wurde. Vor einer römischen Hochzeit standen stets einige vorbereitende Maßnahmen. Meist wurde zuvor eine Verlobung bekannt gegeben, die jedoch nicht zwingend erforderlich war.

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Römischer Cultus: Öffentlicher Kult der Römer

Forum_Romanum
Das Forum Romanum vor der Ausgrabung. Die ersten umfangreichen Ausgrabungen fanden erst zwischen 1803 und 1818 statt. Die Sicht geht vom Abhang des Kapitols, rechts der Tempel des Saturn, vorn der Bogen des Septimius Severus – Blick auf den Platz der Senatoren. Hinten links das Colosseum, im Hintergrund die Albaner Berge. Via wikimedia commons.

Der römische Cultus

Das Leben der Römer war von Ritualen und Kulten geprägt. Die äußeren Handlungen der römischen Riten veränderten sich auch über den Lauf der Geschichte nur wenig. Eher noch änderte sich der eine oder andere Sinngehalt eines Ritus.

Die römischen Kulte, römisch cultus, waren so vielfältig und umfangreich, dass viele Details nicht rekonstruierbar sind. Doch genau diese zum Teil geradezu peniblen Details waren es, welche die Römer genauestens befolgten, denn in ihrem Glauben verursachte auch nur die geringste Abweichung den Zorn der Götter. Die staatlich verwahrten Sibyllischen Bücher, die so genannten libri sibyllini, enthielten viele der römischen Ritualvorschriften.

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Römischer Triumph: Das Opfer und Rituale

Stier
Archäologisches Museum, Athen, wikimedia commons.

Römischer Triumph: Das Opfer

Dem Ritual zufolge opferten die Römer bei ihren Triumphzügen am Ende der „Prozession“ Stiere. Oft kam hier der malleus, der rituelle Hammer zum Einsatz. Der Stier wurde mit einem oder mehreren Schlägen betäubt und schließlich durch einen Schnitt in die Halsschlagader ausgeblutet.

Acht bis zwölf Liter Blut fließen übrigens aus so einem Tier (je nach Größe)! Das Ausbluten geht verhältnismäßig rasch und dauert nur einige Minuten. Doch wohin mit dem ganzen Blut? Bei 100 Stieren fließen ganze 1.000 Liter Blut aus! Hier mussten die Eimer zum Einsatz kommen. Das Blut wurde vermutlich im Fluss entsorgt. Zu republikanischer Zeit feierte man die Triumphzüge stets nach dem Ende der Feldzugsaison im Herbst.