Dieser Artikel enthält wissenswerte mythologische Fakten und Informationen über römische Göttinnen und römische Götter. Die römischen Götter hatten ähnliche Aufgaben, wie die griechischen Götter. Nur die Namen waren unterschiedlich. Hier also eine Liste der vergleichbaren Götter und Göttinnen:
Auch im Hofgarten Münchens gibt es einen Tempel zu Ehren der Diana. Via wikimedia commons by Rufus46 (Creative Commons).
Alle durften die römische Göttin Diana ehren
Die prähistorischen Wurzeln teilt die römische Göttin Diana mit der griechischen Göttin Artemis. Beider Ursprung der Gottheiten liegt in der neolithischen Epoche der Jäger und Sammler.
Beide Göttinnen wachten über die zu jener Zeit festen Regeln für die Schlachtung erlegter Tiere. Eine Tötung eines Tieres außerhalb des antiken Ritus bestrafte die römische Göttin Diana umgehend. Als echter Jäger, sorgte sie zudem für die Nachhaltigkeit im Tierbestand. So kam Diana zu ihrem Ruf als Geburtsgöttin bei den Menschen.
Die Jagdgöttin Diana: wikimedia (Jean-Baptiste Tuby I).
Der Kult um die römische Göttin der Jagd Diana
Seit der frühen Kaiserzeit trug die römische Göttin Diana auch den Beinamen Cornificiana. L. Cornificius war 36 v. Chr. ein Admiral des Augustus.
Dieser ließ in Rom einen Dianatempel neben dem der Minerva errichten. Der Tempel ist jedoch nur durch ein Bruchstück eines frührömischen Stadtplans bezeugt. Das zweitälteste Heiligtum der Diana in Rom wurde durch den Censor M. Aemilius Lepidus 179 v. Chr. am südlichen Marsfeld eingeweiht. Durch die Bautätigkeit der folgenden Jahrhunderte wurde der Tempel jedoch im Verlauf verkleinert.
Tesoro del Carambolo de Camas (Sevila); via wikicommons; uso libre.
Ein neuer Tempel für den römischen Gott Saturnus
Da der Tempel des Saturnus zunehmend baufällig wurde, erhielt der römische Gott einen Neubau. Einher ging ebenfalls die Neuschaffung des Kultbildes des Saturnus.
Römische Münzen aus der Zeit der Republik zeigen den Gott Saturnus bärtig und unverhüllt. Das neue Kultbild des römischen Gottes hatte nun einen Mantel über den Kopf gezogen und die linke Hand stützte den Umhang in der Höhe der Stirn. Der literarischen Überlieferung nach war sein Gewand purpurn. Sein nackter Oberkörper war mit Elfenbein versehen. Das rechte Bein des Saturnus war über das linke geschlagen, um seine Fußfessel sichtbar werden zu lassen.
Das römische Aedilat war eine Magistratur in Rom, deren Kompetenzen sich vor allem auf den Bereich der Ordnungsverwaltung in der Stadt beschränkten.
Giuseppe Vasi, Rom-Panorama, 1765; wikicommons (gemeinfrei).
Der römische Aedil war zuständig für die Marktaufsicht und die damit einhergehende Jurisdiktion, für die Aufsicht über öffentliche Bauten und Straßen sowie für die Versorgung der Stadt mit Getreide und Wasser.
Die römische Göttin Bellona erhielt ihren Namen nach dem lateinischen Wort bellum für Krieg. Denn die römische Göttin Bellona, ursprünglich Duellona, war die Gottheit des blutigen und grausamen Kampfes.
Bellona bemächtigts sich der Waffen Amors. Öl auf Leinwand. Via wikicommons by circle of Carlo Cignani.
In einigen antiken Erwähnungen wird die römische Göttin Bellona als Gemahlin des römischen Kriegsgottes Mars genannt, dann wieder als dessen Tochter. Vermutlich kam sie von den Sabinern nach Rom, die sie Nerio, Neria oder Nerienes nannten. Der römischen Gottheit Bellona wurde gewöhnlich am Anfang und zu Ende eines Krieges geopfert. Ihre Symbole, oder auch Attribute, waren das Schwert, die Lanze, die Tuba und die Fackel.
Iuventas auf As des Marcus Aurelius‘, Rückseite; by Hermann Junghans via wikicommons (gnu free).
Die römische Gottheit Iuventas
Iuventas (auch Iuventus für „Jugend“, später und eher selten auch Iuventa oder Juventus) war bei den Römern die Göttin der männlichen Jugend.
Sobald der römische Jüngling das Knabengewand gegen die männliche Toga tauschte, ging er zum Heiligtum der römischen Iuventas auf dem Kapitol und opferte der Gottheit feierlich ein Geldstück.
Ein weiterer Tempel der Göttin Iuventas befand sich in der Stadt Rom beim Circus Maximus. Die römische Iuventas wurde mit der griechischen Göttin Hebe gleichgesetzt. In der Darstellung ist die Iuventas eine Jungfrau mit einer Opferschale, die Weihrauch auf einen Dreifuß streut.
Römisches Weihrelief mit Helena und den Dioskuren; by Hermann Junghans (wikimedia commons gnu free).
Kultstätten für Dioskuren Castor und Pollux
Nach dem Sieg am Regillus erbauten die Römer auf dem Markt, an der Stelle, wo die Dioskuren nach der Schlacht dem Volk als Siegesboten erschienen waren, einen Tempel für die Castores.
Auch die Quelle der Iuturna, nahe dem Tempel, wurde ihnen geheiligt. Iuturna und die Brüder Castor und Pollux bildeten fortan eine Trias, so wie die Dioskuren auch in Griechenland oft mit einer Göttin, meist mit ihrer Schwester Helena zu einem Göttertrio verbunden waren. Doch schon zuvor wurden die Castores als Heilgötter an der Quelle verehrt.
Detail einer Skulptur mit dem Namen „Ackerbau“ (Wien), by PictureObelix via wikimedia commons.
Römische Göttin Ceres
Relativ früh erhielt der Tempel der römischen Erdgöttin Ceres einen eigenen Priester. Der Tempel war der sakrale Mittelpunkt der römischen Plebs und der Tempel der Ceres hatte zudem Asylrecht.
Im Tempel befand sich außerdem ein Archiv und beherbergte die Kasse. Von diesem sakralen Ort ging die secessiones von 494 v. Chr. und 450/449 v. Chr. aus. Es war der Auszug der Plebejer auf den Mons Sacer, mit welchen die Plebejer die Patrizier bezwangen und das Plebiszit einführten – eine Abstimmung des Wahlvolkes über ein Sachfrage. Die Volkstribunen waren gegenüber der Ceres zur Gesetzeseinhaltung verpflichtet.
Göttin Tellus: Erdenmutter. Via wikicommons by U.S. govt..
Die römische Göttin Tellus
Die römische Göttin Tellus war die Gottheit der nährenden Erde. Der römische Schriftsteller Varro nennt den römischen Hauptgott Iuppiter, den Göttervater, und die römische Göttin Tellus, die Erdenmutter, als das erste und wichtigste Götterpaar.
Für ihn waren sie die Eltern aller Früchte. Schon in der Antike war die Herkunft des Namens der Göttin Tellus unbekannt. Als Zweitname erhielt sie die Bezeichnung Terra Mater, Erdenmutter. Auch als alma, die Nährende und fertilis frugum pecorisque, der fruchtbaren Feldfrüchte und des Viehs, ist sie genannt.
Die Wachstafel mit dem Ehevertrag wurde zerbrochen als Zeichen einer gescheiterten Ehe – Tafeln gibt es im Römershop.
Die Scheidung einer Ehe im antiken Rom
Mit der Zeit gab es auch im antiken Rom Scheidungen von Ehen. Frauen verließen ihre Männer – sogar in Abwesenheit!
Vergessen waren die Gesetze, nach denen der Mann seine Frau nur verstoßen durfte, wenn sie die Kinder vergiftete, Nachschlüssel verwandte oder Ehebruch begangen hatte … Seneca bemerkte die Veränderung mit den Worten: „Heutzutage zählen die Frauen die Jahre nicht mehr nach den Konsuln, sondern nach Ehegatten.“ Viri placa hieß der Tempel, wohin früher zerstrittene Eheleute gingen – in den Tempel der Göttin der Versöhnung.
Roma, museo dell’Ara Pacis, piano terreno. Calco di rilievo romano della dea Roma, da Cartagine, conservato al Louvre. Foto di Giovanni Dall’Orto, 30 marzo 2008. Via wikicommons.
Kult der Dea Roma
Der Kult um die Personifikation der römischen Dea Roma erhielt mit den Duodecimviri Urbis Romae ein eigenes Priesterkollegium von zwölf Personen und zudem wurden ihr jährlich Spiele abgehalten!
Der Kult hielt sich in dieser Form bis in die Spätantike. Erst mit der Gründung Konstantinopels verblasste der Kult um die Dea Roma allmählich. In der Vorstellung ihrer Verehrer hatte die Dea Roma zwei unterschiedliche Versionen. Die erste war ein Amazonentyp. Wie die Diana erschien in dieser Variante die Dea Roma in einem kurzen Gewand in kriegerischer Aufmachung.
Die römische Göttergestalt Mithras ist eine mythologische Personifizierung der Sonne, die im Mithraismus verehrt wurde. Ursprünglich kommt der Name der römischen Gottheit Mithras von dem iranischen Gott Mithra aus der iranischen Mythologie.
Die beiden stehen jedoch nur in der einer indirekten Beziehung zueinander, da der römische Gott Mithras sehr große Unterschiede gegenüber dem iranischen Vorbild aufweist. Zudem ist es umstritten, ob der römische Mithras-Kult wirklich auf das iranische Vorbild zurück geht. Plutarch beschreibt, dass die Römer den iranischen Kult durch Seeräuber aus Kilikien kennen lernten.
Der römische Curator war zu Ende der römischen Republik mit der Durchführung bestimmter öffentlicher Aufgaben betraut.
Vorher schon war die Cura (Sorge) für bestimmte Sonderbeauftragte üblich. Doch die Amtsbezeichnungen veränderten sich. Die Einsetzung eines römischen Curators erfolgte durch Wahl und in Form eines Kollegiums. Unter Kaiser Augustus wurden die Curatores in Rom und in a anderen römischen Städten Regel, um bedeutenden administrativen Aufgaben auch unabhängig vom Wechsel der Amtsträger des cursus honorum eine gewisse Kontinuität zu verleihen.
Römische Münze; via wikimedia commons. Münzen auch im Römershop!
Der römische Gott Honos
Die römische Gottheit Honos war im antiken Rom die Personifikation des kriegerischen Ruhms. Für den römischen Gott Honos waren in Rom gleich mehrere Tempel erbaut. Den ältesten dieser Tempel stiftete im Jahr 233 v. Chr. Quintus Fabius Maximus während des Krieges gegen die Ligurer.
Zur gleichen Zeit erschienen Personifikationen der römischen Tugenden unter den Göttern wie zum Beispiel Iuventas, die Jugend, Honos, die Ehre, Virtus, die Mannhaftigkeit, Victoria, der Sieg und Mens, die Vernunft. Meist wurde Honos zusammen mit Virtus verehrt. Im Jahr 210 v. Chr. führte dies zu einem Einspruch der Priester des Pontifikalkollegiums gegen die Pläne von Marcus Claudius Marcellus, einen gemeinsamen Tempel für die beiden Gottheiten zu errichten.
Ansicht des Kapitols in Rom (1835) Wilhelm Brücke – gemeinfrei – Niedersächsisches Landesmuseum.
Zeremonien für die Consuln
Traditionell wurden römische Consuln von den Comitia Centuriata gewählt. In der römischen Kaiserzeit wurden die Consuln dann durch den Senat gewählt. Das Datum für den Amtsantritt der Consuln wurde im Lauf der Zeit mehrfach geändert. Seit 153 v. Chr. war es dann der 1. Januar, an dem die Consuln ihr Amt aufnahmen.
Diesen Tag begingen die Römer dann mit zahlreichen Zeremonien. Im Morgengrauen holten die neuen Consuln Auspizien ein. Danach kehrte der Consul in sein Haus zurück und legte die toga praetexta an. Freunde und die Senatoren erwiesen ihm die Salutatio. Danach folgte der processus consularis, eine Prozession zum Iuppiter-Tempel auf dem Capitol.
Göttin Iuno schützt die Ehe – via pixabay by animus.
Die römische Göttin Iuno schützt die Ehe
Die römische Göttin Iuno war Schutzherrin über die Ehe. Als Iuno Pronuba begleitete die Gottheit die Braut, deren Familie und schützte zudem die Mütter.
Als Iuno Lucina wachte die römische Göttin, wie die griechische Hera, über die Geburt von Kindern. Zur römischen Göttin Iuno beteten die Römerinnen schon seit der Frühzeit bei der Entbindung und dies bis weit in die Spätantike. Verstöße gegen die Rechte von Frauen wurden allerdings nicht von Iuno bestraft, sondern von der römischen Göttin Ceres.
Königin der Hexen? By Andreas Praefcke; Creative Commons.
Antike Göttin Proserpina
Die Römer nahmen die griechische Göttin Proserpina (gr. Persephone oder Kore) als Gattin des Gottes der Unterwelt in ihr Pantheon auf. Persephone war die Tochter des Zeus und der Demeter.
Von Hades wurde sie geraubt und zur Herrin der Unterwelt ernannt. Die Sage überliefert, dass ihre Mutter sie sehr vermisste und auf die Suche nach ihr ging. Dadurch vernachlässigte Demeter, die Göttin der Landwirtschaft und der guten Ernte, ihre göttlichen Pflichten, sodass es auf der Erde zu Hunger und Dürre kam. Zeus schickte Hermes, um Persephone zu holen.
Saturnus: Hüter der Staatsschätze. Via wikimedia commons (Marcela auf Commons).
Ehrung des Gottes Saturnus: Saturnalien
Der capitolinische Hügel in Rom trug zuvor den Namen Mons Saturnius, nach einer gleichnamigen, dort ehemals gelegenen, kleinen Ansiedlung.
Zu seinen Füßen befand sich bereits zur Königszeit ein Altar. Bereits in der Frühzeit der Republik, vermutlich im Jahr 497 v.Chr., wurde auf dem Forum Romanum ein Saturntempel erbaut. Der Tag der Einweihung, der 17. Dezember, gab traditionell den Auftakt für das populärste römische Fest, die Saturnalien. Zunächst wurden die Saturnalien nur an einem Tag gefeiert.
Im Zusammenhang mit der römischen Göttin Iuno mit dem Numen Sospita tritt auch die Schlange stets in Erscheinung. Mit der Fütterung der Schlange neben dem Heiligtum der Iuno Sospita war im römischen Glauben ein Fruchtbarkeitszauber verbunden.
Creative Commons: Im Gänsemarsch – CTHOE.
Ein jungfräuliches Mädchen gab der Schlage Nahrung. Wurde das Dargereichte angenommen, sollte das Land reiche Frucht tragen. In ähnlicher Form ist der Kult zudem aus Athen bekannt. Schon zu Zeiten des Kaisers Augustus war diese Form der Fütterungszeremonie übrigens zu einer Art Touristenattraktion geworden! – … auch das gab es in der Antike bereits.
Sunrise with the Chariot of Apollo by Web Gallery of Art via wikimedia commons.
Die Geschichte Roms – Patrizier und Pebejer
Die wirtschaftliche Lage Roms im 5. Jhd. v. Chr. war nicht nur aufgrund der Nahrungsknappheit angespannt, sondern auch durch zunehmende Seuchen in der Geschichte Roms. In der Hoffnung diesen begegnen zu können, übernahmen die Römer zu dieser Zeit den Kult des griechischen Gottes Apollo, der für die Heilung von Krankheiten zuständig war.
Im Jahr 431 v. Chr. erbauten die Römer diesem Gott einen Tempel. Infolge der schlimmen landwirtschaftlichen Verhältnisse verschuldeten sich viele Plebejer immens. Die römischen Gesetze um das Schuldrecht waren sehr hart. Wer seine Schulden nicht begleichen konnte, musste zum äußersten gar sich selbst verpfänden.
Die Getreidegöttin Ceres wurde von den Römern verehrt. Via wikimedia commons by Enfo.
Patrizier und Plebejer in der Geschichte Roms
In der bewegten Geschichte Roms spiegelte das Verhältnis zwischen Klient und Patron die Teilung der römischen Gesellschaft in Patrizier und Plebejer wieder. Diese Aufteilung ging bis in die Anfänge der Römischen Republik und sogar früher noch zurück. Dem Senat gehörten Familienoberhäupter und andere angesehene Persönlichkeiten aus dem römischen Gemeinwesen an. Da diese Nachfahren der patres familias waren, hießen sie bei den Römern auch Patrizier.
Auf dem römischen Triumphzug waren neben Statuen auch Silber- und Gold-Gegenstände als Beutekunst sehr beliebt. Königliches Tafelgeschirr, das erbeutet wurde, kam etwa mit auf dem Triumph oder nach einem Siegeszug über die Kelten auch deren Möbelstücke, Teppiche und Musikinstrumente.
Bäume für die Jagdgöttin Diana: Creative Commons by Demonwhip.
Die römische Göttin der Jagd – Diana
Die römische Göttin Diana geht auf die alte italische Natur- und Fruchtbarkeitsgöttin und Helferin bei Geburten zurück.
Schon früh wurde die Jagdgöttin Diana der griechischen Göttin Artemis gleichgesetzt, aufgrund der gleichen Wurzeln und wurde so zur Zwillingsschwester von Apollo. Die römische Göttin Diana war zuständige Schutzherrin für die Frauen und die Jagd. Der Name der Diana stammt vom Wort dium, was so viel wie „heller Himmel“ bedeutete und wie ihr griechisches Pendant, war sie auch Mondgöttin. Der Kult der Luna ging auf die römische Göttin Diana über.
Silvanus war der Gott der Wälder. Via wikimedia commons by Demonwhip.
Aufschwung für Gottheit Silvanus in der Kaiserzeit
Als Gottheiten der ältesten Zeit und italischen Ursprungs, gab es über Silvanus und Selvans keine Mythen, sodass sie erst sehr spät in dionysische Mythologie eingingen.
Silvanus galt als klassischer Einzelgänger, was sicherlich mit seinem zurück gezogenen Leben auf den Weiden und in Wald und Flur einherging. Regen Aufschwung erfuhr der Kult um den antiken Gott mit der Ausdehnung des Imperiums und der Angleichung fremder Wald- und Flurgottheiten – etwa des keltischen Sucellus in Gallien.
Pompejanum, Statuette der römischen Göttin Venus; by Maulaff via wikimedia commons.
Römische Göttin Venus & griechische Gedanken
Gegen Ende der Römischen Republik wurde die Göttin Venus immer mehr zu einer Identifikationsfigur für das römische Volk.
Schon zu Zeiten des Sulla und Marius hatte die antike Venus durch die Aeneas-Sage als Stammmutter der Römer gegolten. Diese Sichtweise hatten die Römer in ihrem religiösen Verständnis allerdings von den Griechen übernommen. Durch die Eroberung des antiken Hellas war die Idee einer Venus Gentrix in das römische Gedankengut übergegangen.
Das wichtigste für römische Religion waren die Tempel für die römischen Götter. Das templum, also das Grundstück auf dem der Tempel errichtet war, galt als rechtliches Eigentum der jeweiligen Gottheit.
Das Tempelgebäude (aedes), war im römischen Glaube das Wohnhaus der Gottheit. Im Tempel, oftmals in einem zu drei Seiten geschlossenen Statuen-Raum, der so genannten cella, oder aber auch an der Rückwand des Gebäudes, befand sich ein Kultbild der Tempel-Gottheit. Das Tempelgebäude und die Kultbilder der Götter waren zwar nicht unbedingt notwendig für den religiösen Kultus, schufen den Römern jedoch eine emotionale Nähe und Möglichkeit zur Kontaktaufnahme mit ihren Göttern.
Minerva und die Eule hatten eine enge Verbindung. Via wikimedia commons by Sigismund von Dobschütz.
Römische Göttin Minerva
Nicht wie viele andere alte Gottheiten in Rom, besaß die römische Göttin Minerva ursprünglich keinen flamen, einen römischen Spezialpriester.
Sie hatte nichts mit der alten Bauernreligion der Ureinwohner Latiums zu tun. So stand die römische Göttin Minerva auch nur mit einer einzigen Pflanze in Verbindung: Mit dem Ölbaum. Die mediterrane Pflanze wurde erst unter den Tarquiniern in Rom eingeführt. Zahlreiche Olivenöl-Gefäße aus dieser Zeit trugen mit der Pallas Athene das Wappen Athens und zeugten davon, dass es sich hier um importiertes attisches Qualitätsöl handelte.
Skulptur der Göttin Ceres im Schlosspark in Uhyst by SeptemberWoman, via wikimedia commons.
Verehrung der Göttin Ceres
Unter der Göttertrias des römischen Ceres-Tempels wurde praktisch nur der Ceres selbst geopfert. Die beiden anderen Figuren galten als Ausprägung der Hauptgottheit. In Rom waren der Göttin Ceres sogar noch zwölf weitere männliche Trabenten-Götter zugeordnet, die bei Kulthandlungen ebenfalls angerufen wurden.
Diese waren Vervactor, der für das Durchackern des vervactum (brachliegendes Feld) zuständig war, Reparator (für das zweite Pflügen des Feldes), Inporcitor (für das finale Pflügen, das Ziehen der Furchen (lirae) und das Aufwerfen der Ackerbeete (portcae), Insitor, der für die Einsaat galt, Obarator (für das Pflügen nach der Aussaat), Occator (für die Arbeit mit der Egge), Saritor (für das Jäten des Unkrauts).
Venus-Göttin der Liebe-Skulptur-Französisches Rondell-Sanssouci by Steffen Heilfort via wikimedia commons.
Die römische Göttin Venus
Die römische Göttin Venus entspricht der griechischen Aphrodite und der ägyptischen Göttin Hathor. Sie ist die altitalische Göttin der Liebe und des Begehrens, der Gärten und die Ahnherrin der Römer.
Ihr Attribut ist der Gürtel und die typische Farbe ihrer Opfertiere weiß. Der Name der römischen Liebesgöttin ist wortverwandt mit venustas, lateinisch für Anmut und venerari, verehren. Der Aphrodite entsprechend, war die Venus später die Göttin der Liebe und wurde von den Römern als Ahnherrin und Beschützer der Römer verehrt. Die römische Venus stand auch in enger Beziehung zu den Kulten der babylonischen Ischtar, der phönizischen Astarte und der ägyptischen Isis.