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Römer Lexikon A-Z

Traumdeutung: Römern waren Vorzeichen wichtig

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Vorzeichen der Römer waren u. a. Schlangen.
By SeptemberWoman creative commons wikimedia.

Von Schlangen und schwarzen Katzen …

Träume waren für die Menschen in der Antike höchst bedeutsam. Es war daher wichtig, dass Traumdeuter diese richtig auslegten.

Es gab berühmte, berufsmäßige Traumdeuter. Unter ihnen verriet Artemidor von Daldis (Die Traumdeutung), dass derselbe Traum auf vielfache Weise gedeutet werden konnte: Vier schwangere Frauen träumten, dass sie eine Schlange gebaren. Der Sohn der ersten wurde ein begnadeter Redner. Denn die Schlange hat, wie der Redner eine gespaltene Zunge. Zudem war die Frau wohlhabend und der Sohn konnte eine gute Ausbildung genießen …

Der Sohn der zweiten Frau wurde Priester. Denn die Schlange ist ein heiliges Tier und spielt eine Rolle in geheimen Riten. Zudem war der Ehemann der Frau selbst Priester. Die dritte Frau gebar einen Sohn, der ein hervorragender Wahrsager wurde. Die Schlange ist nämlich auch Apollon, dem größten Weissager von allen heilig. Auch diese Frau war die Tochter eines Weissagers. Ein zügelloser Lüstling wurde der Sohn der vierten Frau, die träumte, dass sie eine Schlange zur Welt brachte. Die Schlange schlüpft nämlich durch die engsten Löcher und versucht, sich der Beobachtung zu entziehen. Außerdem war die Frau selbst eine lüsterne Hure.

Glaubten Römer an schwarze Katzen?

Schwarze Katzen waren den Römern und Griechen eher ein Symbol für Wohlstand und Reichtum. Der Glaube wurde erst im Mittelalter entwickelt. Wohl aber glaubten die Römer an andere üble Vorzeichen! Schließlich hatten sie genügend Götter, die diese schicken konnten. Man musste sie nur zu erkennen wissen …

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Vor allem Mond- oder Sonnenfinsternissen deuteten die Römer zum Beispiel als Vorzeichen schlimmer Ereignisse. Meist gab es einen historischen Zusammenhang für diese Deutungen. Hier einige Dinge, welche in der Antike Schlimmes herauf beschworen:

Eine Frau, die in der Öffentlichkeit eine Spindel trug.

Beim Hinausgehen über die Türschwelle zu stolpern.

Eine Eule, die sich auf dem Hausfirst niederlässt.

Eine Krähe von links – eine von rechts war hingegen ein gutes Zeichen.

Im Gegensatz dazu glaubte man, dass ein Bild des Medusa-Hauptes (die Göttin mit den Schlangenhaaren) Mächte besäße, böse Kräfte aufzuhalten. Deshalb wurde sie oft auf Gebäude gemalt oder als Relief angebracht.

Das Orakel von Delphi & Zeus

Das uralte Orakel Dephis wird schon bei Homer erwähnt. Im historischen Griechenland wurde kaum etwas Wichtiges unternommen, ohne das nicht zuvor die Meinung des Orakels eingeholt wurde. Delphi war das Heiligtum des Gottes Apollon und nicht jeder konnte einfach das Orakel befragen. Zuvor mussten eine Reihe streng vorgeschriebener Opferhandlungen und Reinigungsrituale durchgeführt werden. Apollon sprach durch eine Priesterin namens Pythia. Nur während weniger Tage im Jahr fanden die Weissagungen statt. In einer Kammer des Tempels saß dann Pythia mit einem Olivenzweig auf einem bronzenen Dreifuß und sprach die Prophezeiungen. Immer waren ihre Worte aber nur ein Weg, wie man die Wahrheit finden konnte. Die Prophetai erklärten die Aussprüche der Pythia. Die Auslegung blieb dem Fragenden überlassen. – So erhielt Kroisos als delphische Prophezeiung, dass sein Feldzug ein großes Reich zerstören würde. Allerdings musste er später erkennen, dass es sich dabei um sein eigenes Reich handelte.

Andere Orakelstätten der Antike waren das Orakel des Zeus im griechischen Dodona in Epirus, das Amun-Orakel in Ägypten, das Orakel der Fortuna Primigenia in Praeneste in Italien, das Orakel des Apollon in Didyma bei Milet in der heutigen Westtürkei, das Orakle des Amphiaros in Oropos in Griechenland, das Orakel des Zeus in der Türkei und das Orakel von Karel in Judäa.

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