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Römer Lexikon A-Z

Triumphzug: Triumphator auf dem ferculum!

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Auf dem fercula beim Triumphzug wurden Goldkränze präsentiert. Via wikimedia commons; Gerhard Haubold.

Ferculum – Tragegestell beim römischen Triumph

Die prägendste Einrichtung bei einem römischen Triumphzug war das so genannte ferculum, das Tragegestell für den römischen Triumphator. Dieses Gefährt und wesentlicher Bestandteil des Zugs, musste von seiner Form und dem Gewicht her so optimiert sein, dass die Träger nicht zu sehr zu belastet wurden und ein gefahrloser Transport durch die engen Gassen der römischen Hauptstadt zu machen war. Die Träger hatten Schulterkissen zum Schutz und konnten auch bei einer längeren Stauung das Gestell absetzen – was allerdings kein so einfaches Unterfangen war. Zum Absetzen hatten die Träger Stöcke mit einem bogenförmig geschnitzten Knauf, auf welche sie die Tragegestelle aufsetzten. Bei schlechtem Wetter kamen überdachte fercula zum Einsatz.

Fercula formieren den römischen Triumphzug

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Blüten: Römershop.

Die römischen fercula hatten unterschiedliche Gestalt. So wurden zum Beispiel Trophäen und Gefangene auf rechteckige Kästen platziert, an welchen vier Tragestangen dafür sorgten, dass acht Träger das Gefährt im Triumphzug wie eine Sänfte tragen konnten. Ein in die Geschichte eingegangenes Beispiel für solch einen Transport ist das ferculum mit einem siebenarmigen Leuchter – aus der Beute des Flavier-Triumphs des römischen Triumphators Titus. Meist waren die römischen Tragegestelle rechteckig oder auch quadratisch. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel! Es gab sogar sechseckige fercula und auf einem solchen sechs- oder gar achteckigen ferculum wurde der siebenarmige Leuchter beim Flavier-Triumph transportiert. Denn aus ästhetischen Gründen war es üblich, das Schaustück auf einer entsprechend dem Objekt harmonierenden Fläche zu präsentieren. Durch das enorme Gewicht des Leuchters musste dieser zudem entsprechend fest auf dem ferculum verankert werden!

Edles für das römische ferculum auf dem Triumph

Auf eigenen kleinen fercula wurden auch etwa Kränze transportiert, die zu Beginn der römischen Triumphzüge aus Lorbeer geflochten waren – als Siegessymbol – und später, während der Hochzeit der Triumphe, aus Gold gefertigt waren. Dabei handelte es sich meist um Gaben von Unterworfenen oder Verbündeten. Bei manchen Triumphen, etwa bei L. Aemilius Paullus wurden dem Publikum des Triumphs ganze 400 Kränze vorgeführt! Unter Caesar wurden die fercula schließlich aus unterschiedlichen Materialien gefertigt. Beim Gallier-Triumph gab es fercula aus Citrusholz, beim Pontus-Triumph Akanthus, beim Ägypten-Triumph Schildpatt, beim Afrika-Triumph Elfenbein und beim Spanien-Triumph 45 v. Chr. poliertes Silber. Auf diese Weise erfuhren die Zuschauer auch, welche Quelle des Reichtums durch den jeweiligen Sieg erobert worden war.

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