Du stehst an der Schwelle zu einer Entdeckung, die die Zeit überdauert hat: In einer spanischen Gruft ruht der älteste flüssige Wein der Welt, inmitten der Überreste eines alten Römers. Was hatten die Römer wohl im Sinn, als sie diesen edlen Tropfen dem Jenseits überantworteten? Begleite mich auf dieser faszinierenden Reise in die römische Vergangenheit, die mehr Geheimnisse preisgibt, als sie auf den ersten Blick offenbart.
Ein außergewöhnlicher Fund in Spanien
Die malerische Kleinstadt Carmona, nahe Sevilla in Spanien, wurde zum Schauplatz einer spektakulären archäologischen Entdeckung, die Schlagzeilen macht. In einem antiken Römergrab konnten Forscher den wohl ältesten flüssigen Wein der Welt aufspüren, zusammen mit den Überresten eines Mitglieds der römischen Gesellschaft. Eine Entdeckung, die nicht nur aufregend ist, sondern auch neue Lichter auf die römische Bestattungskultur wirft.
Carmona, berühmt für seine historische Bedeutung, ist ein Ort, der bereits seit Jahrhunderten Ziel archäologischer Untersuchungen ist. Doch die neuste Entdeckung stellt viele der bisherigen Funde in den Schatten.
In einer bisher unberührten Gruft stießen Archäologen auf einen außergewöhnlich gestalteten Sarkophag, der nicht nur den Körper eines Römers, sondern auch mehrere Glasflaschen enthielt. Unbeschädigt und gut versiegelt beherbergte eine dieser Flaschen eine Flüssigkeit, die bei genauerer Analyse als Wein identifiziert wurde. Dieses exquisite Fundstück, das auf das 1. bis 2. Jahrhundert n. Chr. datiert wird, bietet einen atemberaubenden Einblick in die Weinpraktiken der Antike und die Rolle des Weines im Jenseitsglauben der Römer.
Die Fragen sind zahlreich: Warum befand sich dieser Wein im Grab? Welche Bedeutung hatte Wein in der römischen Begräbniskultur dieser Zeit? Folgt man den Überlieferungen, war Wein nicht nur ein Getränk des täglichen Lebens, sondern symbolisierte auch Übergang und Transzendenz. Dieser Fund könnte vergangene Mythen klären und spannenden Rätsel der Vergangenheit lösen, während er gleichzeitig neue Fragen aufwirft.
Der römische Sarkophag von Carmona
In der malerischen Stadt Carmona, Spanien, ist ein archäologisches Wunderwerk zu Tage gebracht worden, das die Geschichtsbücher neu schreiben könnte. Der Fundort, ein uraltes Gräberfeld, war schon lange bekannt für seine historische Relevanz. Doch nun wurde ein beeindruckend gut erhaltener römischer Sarkophag entdeckt, der das Interesse der gesamten Archäologiewelt auf sich gezogen hat.
Dieser Sarkophag, ein massives, kunstvoll verziertes Steinmonument, verbarg mehr als nur die sterblichen Überreste eines älteren Römers. Als die Archäologen den Krypta-ähnlichen Raum öffneten, stießen sie auf ein vollständiges und äußerst überraschendes Relikt: eine Amphore, gefüllt mit einer Flüssigkeit, die noch immer die Spuren eines tiefroten Weins aufwies.
Carmona war schon in der Antike ein Knotenpunkt der römischen Kultur, was die Funde vieler antiker Artefakte in der Region erklärt. Doch der Sarkophag selbst, seine kunstvolle Gestaltung und vor allem der Inhalt, heben diese Entdeckung von anderen ab.
Die Bedeutung dieser Entdeckung kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Nicht nur ermöglicht sie neue Einblicke in die Begräbniskultur der Römer, sondern gibt auch Hinweise auf ihre Riten und Praktiken, die mit dem Jenseits in Verbindung stehen könnten. Dies eröffnet Historikern und Archäologen neue Möglichkeiten, um die tief verwurzelte Verbindung zwischen Luxus, wie es der Wein darstellt, und den Todesriten im römischen Reich zu erforschen.
Analyse des Inhalts: Es war wirklich Wein
Der Gedanke, dass eine Flüssigkeit über Jahrtausende hinweg erhalten bleibt, mag unglaublich erscheinen. Dennoch bestätigte die chemische Analyse, dass der Inhalt des Kruges, der jüngst in einem Sarkophag in Carmona, Spanien entdeckt wurde, tatsächlich Wein ist. Archäologen und Chemiker arbeiteten eng zusammen, um Proben des Inhalts zu untersuchen und die erstaunlichen Ergebnisse zu verifizieren.
Die Methode beinhaltete modernste Techniken der Chromatographie und Massenspektrometrie, um die spezifischen chemischen Bestandteile zu identifizieren. Das Team fand charakteristische Säuren und Substanzen, die unweigerlich auf den Traubenwein hindeuten, wie er im Römischen Reich genossen wurde.
- Essigsäure und Weinsäure: Diese waren ein Hauptindikator für die Bestätigung der Weinanalyse. Sie entstehen während der Gärung und sind in historischem Weinverbleib erhalten geblieben.
- Anzeichen für Gewürze und Harze: Römer veredelten ihren Wein häufig mit Gewürzen und Harzen, um Geschmack und Lagerfähigkeit zu verbessern. Diese Entdeckung liefert einen Einblick in ihre Weinherstellungstechniken.
Durch diese Erkenntnisse gewinnen wir nicht nur faszinierende Einblicke in die Chemie der Weinherstellung im antiken Rom, sondern auch in die Handelswege und kulturellen Praktiken, die den Weintransport über weite Distanzen ermöglichten. Zusätzlich zeigt es, wie eng Wein mit den römischen Trauer- und Bestattungsritualen verwoben war. Weitere Informationen zu römischen Weingefäßen finden Sie hier.
Verbindung von Wein und Begräbnissitten im Römischen Reich
Die Rolle des Weins im antiken Rom reicht weit über gesellige Anlässe hinaus. Wein war tief in die kulturellen und religiösen Praktiken eingebunden und spielte besonders bei römischen Bestattungsriten eine maßgebliche Rolle. Die Römer sahen Wein nicht nur als Getränk, sondern als ein göttliches Geschenk, das eine Verbindung zu den Göttern herstellte.
Zu dieser Zeit war es durchaus üblich, Wein in Grabbeigaben zu verwenden, um den Verstorbenen eine ehrenvolle Reise ins Jenseits zu ermöglichen. Man stellte beim Begräbnis des Verstorbenen oft einen Kelch Wein an die Seite – ein Ritual, das sowohl das irdische Vermägen als auch das spirituelle Wohlstellen des Verstorbenen symbolisierte.
Im Kontext der neu entdeckten Überreste in Carmona liefert dieser Fund wertvolle Hinweise auf die Kombination ritueller Praktiken und soziokultureller Bedeutungen von Wein im antiken Rom. Der geleerte, doch noch flüssige Wein deutet darauf hin, dass den Römern die symbolische Bedeutung von Flüssigkeiten auch im Grab bekannt und wichtig war, um die Sympathie der Götter zu sichern.
Die Forschung sieht diesen Fund auch als Schlüssel, um weitere Details über die Begräbniskultur und die sozialregligiöse Stellung einzelner Individuen jener Zeit zu entschlüsseln. Solche Funde unterstützen Archäologen dabei, die Komplexität und Vielschichtigkeit römischer Rituale zu verstehen, indem sie das Alltägliche mit dem Spirituellen verbinden.
Was uns dieser Fund heute sagen kann
Diese bemerkenswerte Entdeckung öffnet ein Fenster in die Vergangenheit, das uns nicht nur Einblicke in die römische Kultur, sondern auch wertvolle Lektionen für die Gegenwart bietet. Die Konservierung des Weins und die Kontexte, in denen er gefunden wurde, können als Zeitkapsel dienen, die uns lehrt, wie bestimmte Kulturgüter für Jahrtausende erhalten bleiben können.
Erhaltungstechniken: Studien darüber, wie dieser Wein über die Jahrhunderte hinweg erhalten blieb, könnten moderne Forscher inspirieren, verbesserte Methoden der Konservierung zu entwickeln, die nicht nur auf archäologische Funde, sondern auch auf den modernen Lebensmittel- und Getränkemarkt angewendet werden können.
Kulturelle Bedeutung des Weins: Der Fund erinnert uns daran, welche zentrale Rolle Wein im täglichen Leben und in den spirituellen Praktiken im antiken Rom spielte. Diese Bedeutung ist bis heute in Kulturen auf der ganzen Welt erhalten geblieben. Weitere Informationen über die römische Weinkultur finden sich etwa auf Wikipedia.
Archäologische Methoden: Dieser Fund ist ein Beispiel für die Fortschritte in der archäologischen Erforschung und die wichtigen Erkenntnisse, die durch interdisziplinäre Ansätze gewonnen werden können. Chemische Analysen zusammen mit traditionellen Grabungstechniken ermöglichen es, ein vollständigeres Bild der Vergangenheit zu zeichnen.
Insgesamt zeigt uns dieser Fund, dass selbst Dinge, die auf den ersten Blick wie einfache Objekte erscheinen mögen, tiefere Bedeutungen über das alltägliche und spirituelle Leben unserer Vorfahren offenbaren können. Dies hält die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart lebendig und relevant.
Quellen: Archaeologists Find Oldest Liquid Wine Ever—With the Ashes of a Roman Inside – ZME Science