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Reiche Römer der Geschichte

Seneca Neros Lehrer
Seneca Neros Lehrer

Reiche Römer: Lucius Annaeus Seneca

Auch Lucius Annaeus Seneca, auch bekannt als „Seneca der Jüngere“, war einer der reichen Männer Roms. Er wurde um 4 v. Chr. in Corduba (heute Córdoba) geboren und wurde 65 n. Chr. in den Freitod getrieben. Berühmter ist sein gleichnamiger Vater, Lucius Annaeus Seneca, als rhetor (Rhetorik-Lehrer) und Schriftsteller. Er entstammte dem Ritterstand. Senecas älterer Bruder, Lucius Iunius Gallio Annaeanus, war Politiker und brachte es bis zum proconsul der Provinz Achaea.

Seneca der Jüngere – Luxuskritiker

Seneca der Jüngere war Philosoph, Schriftsteller und Ratgeber des Kaisers Nero, der ihn allerdings im Jahr 65 n.Chr. in den Freitod trieb. Sein Vermögen wurde auf 300 Millionen HS geschätzt. Er besaß große Areale im gesamten Imperium, vor allem in Spanien, Italien und sogar in Ägypten. Als Stoiker zählte Seneca der Jüngere Reichtum nicht zu den wahren Gütern. Aussprüche wie „Seit das Geld in hohen Ehren steht, ist der wahre Wert der Dinge dahin“ oder „Geld wird dich nicht gottgleich machen: Gott besitzt nichts“ standen ihm besser zu Gesicht trotz seines Reichtums. Und obgleich er selbst als einer der wohlhabendsten Männer in Rom galt, war er doch zugleich einer der schärfsten Kritiker des zeitgenössischen Luxus.

Seneca als Stoiker

Annaeus Seneca verbrachte seine Kindheit und Jugend in Rom, wo er eine umfassende Ausbildung genoss. Er beschäftigte sich eingehend mit stoischer Philosophie und hatte erste Erfolge als Redner. Eine anhaltende Körperschwäche machte dem reichen Römer jedoch zu schaffen und er soll schon früh Selbstmordgedanken gehegt haben. In den Jahren 25 bis 31 n. Chr. hielt sich Seneca in Ägypten auf, um sich zu kurieren. Nach Rom zurückgekehrt, arbeitete er die nächsten Jahre als Anwalt und (das Jahr ist nicht exakt belegt) amtierte 41 n. Chr. als quaestor. Im diesem Jahr wurde er jedoch des Ehebruchs mit Livia Iulia, einer Schwester des Kaisers Claudius beschuldigt und vom Senat zum Tod verurteilt. Kaiser Claudius milderte das Urteil jedoch ab auf relegatio (Verbannung ohne Verlust des Bürgerrechtes und des eigenen Vermögens) und so wurde Seneca der Jüngere für unbestimmte Zeit auf die Insel Korsika verbannt. Nachdem Claudius Iulia Agrippina geheiratet hatte, erlaubte man im Jahr 49 n. Chr. Seneca die Rückkehr nach Rom und er wurde zum Erzieher des späteren Kaisers Nero, der ein Sohn der Agrippina aus erster Ehe war.

Seneca und Kaiser Nero

Ab 58 n. Chr. schwand sein politischer Einfluss, da sich der ehemalige Schüler Nero von seinem Lehrer distanzierte. Auch Seneca ersuchte vergeblich seine Entlassung aus kaiserlichen Diensten und zog sich zunehmend aus dem öffentlichen Leben zurück. Im Jahr 65 n. Chr. wurde Seneca angeklagt, an der Verschwörung des Gaius Calpurnius Piso zur Ermordung des Kaisers beteiligt gewesen zu sein. Ohne Gerichtsurteil wurde er von Nero zum Selbstmord gezwungen. In Anwesenheit seiner Freunde öffnete sich der Philosoph die Pulsadern und trank zusätzlich Gift aus dem Schierlingsbecher. Publius Cornelius Tacitus verfasste einen Bericht über den Tod Senecas und den von Nero vereitelten Selbstmordversuch seiner Frau Pompeia Paulina, die ihm in den Tod folgen wollte.