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Römer Lexikon A-Z

Kampftrinken bei den Römern ?

Rekorde im Kampftrinken

Römischer TrinkbecherDas Kampftrinken hatte bei den Römern Tradition. Sogar der römische Kaiser Tiberius Claudius Nero wurde als Biberius Cladius Mero verballhornt

Biberius – „Trinker“, von „bibere“- „trinken“

Caldius – „Glühwein“- Trinker, von „calidus“- „warm“

Mero -„Säufer“, von „merum“-„unvermischter Wein“.

Er veranstaltete Trinkgelage, die sich über zwei Tage und Nächte hinzogen.

Es gehörte zur Sitte die eigene Alkoholabhängigkeit zur Schau zu stellen, indem man zeigte, dass man besonders viel trinken kann.

Sogar der Liebhaber der ägyptischen Königin verfasste eigens ein Bekenntnisbuch (de ebrietate sua) „Über seine Trinksucht“, gemeint war die von Marc Anton.

Dabei erging es beim Alkoholtrinken wie den heutigen Menschen um das Vergessen des Alltages und das Hinter sich lassen von Unannehmlichkeiten.

Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass das Vergessen als Ehrenkodex unter Trinkern einen besonderen Stellenwert einnahm, wie dieser Text von Martial beweist:

„Gestern in der Nacht hatte ich dir gesagt, nach zehn Bechern, die wir leerten, glaub´ ich, du könntest heute bei mir speisen, Procillus. Du hast das gleich für dich als Tatsache genommen und hast im Suff Geäußertes dir insgeheim gemerkt- ein Präzedenfall, der alles andere als harmlos ist: „ich hasse einen Zechkumpanen mit Gedächtnis“, Procillus!“ (Epigramme I 27).

Das Kampftrinken wurde von einem „Trinkkönig“ organisiert und auch für besonders tapfere Trinker sogar Preise ausgelobt, die die Trinker nach dem Wettkampf in Empfang nehmen durften (sog. „comissationes“ bedeuten „Trinkgelage“).

Plinius selbst schildert ein Trinkgelage folgendermaßen:

„So greifen sie sehnsüchtig nach den grossen Humpen, als wenn sie ihre Kräfte zeigen wollten, giessen,, sie in sich hinein, um das Genommene sogleich wieder von sich zu geben und dann wieder zu trinken, und wiederholen diess noch zwei- oder dreimal. Als wenn diese Menschen dazu auf der Welt wären, um die Weine zu verderben, und der Wein nicht anders als durch den menschlichen Körper gegossen werden könne!“

Natürlich gibt es das Kampftrinken auch heutzutage, dennoch muss man anmerken, dass die Römer regelmäßig solche Trinkgelage veranstalteten und dabei ging es nie zimperlich zu.

Quellen:

Plinius secundus NH XIV 140, „Nachtleben im alten Rom“, Karl-Wilhelm Weeber, Primus Verlag

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