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Römer Lexikon A-Z Thermen - Bäder

Römische Thermen als Unternehmen

Römische Thermen Badebecken
Römische Thermen Badebecken

Die Verbreitung öffentlicher römischer Bäder 

Römische öffentliche Bäder waren erst nach dem Zweiten Punischen Krieg bekannt. Die Anzahl der römischen Bäder nahm jedoch rasant zu. Mindestens 170 Bäder wurden in Rom im Jahr 33 v. Chr. betrieben und später gab es mehr als achthundert öffentliche Badeanstalten für römische Bürger. Mit gleicher Geschwindigkeit verbreiteten Bäder sich im gesamten Italien und auch in den römischen Provinzen.

Alle römischen Städte und sogar viele Dörfer hatten mindestens ein öffentliches Bad. Die Bäder waren nur in dem Sinne öffentlich, dass sie für alle Bürger zugänglich waren. Der Eintritt kostete eine meist recht bescheidene Gebühr für die Nutzung der Bäder. Kostenlose Bäder gab es nicht.

Was jedoch geschah war, dass großzügige und wohlhabende Bürger oder Kandidaten für ein politisches römisches Amt anordneten, dass die Menschen das Bad frei genießen durften, indem er für eine bestimmte Zeit die Gebühr und Kosten für den Betrieb des Bades selbst übernahm. Agrippa öffnete beispielsweise im Jahr 33 v. Chr. alle 170 Bäderbetriebe in Rom zur kostenlosen Nutzung für die Bürger der Stadt. Das brachte ihm großes Ansehen und Prestige unter den Bürgern. Manche reichen Bürger verfügten etwa auch in ihrem Nachlass, dass die Bäder für eine bestimmte Zeit kostenlos für alle Bürger zur Nutzung zur Verfügung stünden.

Das römische Bad – Thermen als Unternehmen

Die ersten öffentlichen römischen Bäder wurden von Einzelpersonen aus spekulativen Zwecken eröffnet. Sie wollten damit ihr tägliches Brot verdienen. Andere wurden von wohlhabenden Männern als Geschenk an ihre Heimatstadt oder ihren Geburtsort erbaut. Die Verwaltung der öffentlichen Bäder oblag der Stadt, deren Behörden die Gebäude der öffentlichen Bäder in gutem Zustand hielten.

Der Betrieb der öffentlichen Bäder wurde jedoch durch die Eintrittsgelder unterhalten. Es gab aber auch öffentliche Bäder, die aus Mitteln der Städte erbaut wurden. Diese wurden später den Kaisern zugeordnet.

Die meisten römischen Bäder wurden aber an einen Eigentümer und Betreiber verpachtet. Diese zahlten für eine definierte Zeit eine feste Summe an einen Manager, der seine Kosten aus dem Eintrittserlös deckte und seine eigenen Gewinne aus den Gebühren erzielte.

Römische Thermen