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Römischer Luxus: auch beim Wohnen!

Römischer Wohn-Luxus

wohnluxusWer zur Zeit der Römer seinen Wohlstand zur Schau tragen wollte, hatte eine römische Villa. Denn dies war in der Zeit der Antike der aufwändigste Wohnraum.

Die römische Villa wurde gewöhnlich auf einem italischen Landgut errichtet. In den sehr großzügig angelegten Wohnanlagen war die Einrichtung entsprechend des Wohlstands des Besitzers luxuriös und man konnte sich ausbreiten, denn der Platz auf dem Land lud dazu ein. Reiche Römer hatten auf ihren Landgütern sogar künstliche Fischteiche oder Volieren für Singvögel. Obstgärten waren hauptsächlich zur Zierde angelegt, nicht unbedingt zur Selbstversorgung mit Obst.

Hochwertige Einrichtung der Römer

Was für die Frauen beim Schmuck die Perlen bedeuteten, galt für viele Männer der Luxus einer wertvollen Tafel. Reiche besaßen etwa mensae citrae, Tische aus Citrusholz, das vom Sandarakbaum, einer Zypressenart aus dem Atlasgebirge kam. Bis ins hohe Mittelalter galt dieses Holz als ganz Besonders für Tische, so dass es heute nur noch spärlich davon gibt. Das Citrusholz war sehr robust, hatte eine schöne Maserung und verströmte einen zitronenartigen Geruch – daher der Name. Neben den Tischen wurden auch Schalen, Schreibtafeln, Tabletts, Tafelaufsätze oder Kassettendecken aus diesem extravaganten Holz gefertigt. Bereits im 2. Jhd. v. Chr. ist das Holz als Luxuseinrichtung belegt. Cicero besaß etwa einen Tisch aus dem edlen Holz, der rund eine halbe Million Sesterzen wert war. Seneca sagte man nach, er habe 500 Tische aus diesem Holz besessen. Als Höchstpreis sind 1,3 Millionen überliefert. Plinius hingegen soll über diese Verschwendung den Kopf geschüttelt haben mit den Worten „mensarum insania“ – Tischwahnsinn.

Römischer Luxus in der Villa

Teppiche führten die reichen Römer ebenfalls aus dem Orient ein und babylonische Exemplare sollen bis zu 800.000 Sesterzen gekostet haben. Kaiser Nero soll zum Beispiel ein solches Kunstwerk für vier Millionen besessen haben. Vela (Wandbehänge) waren bei den wohlhabenden Römern sehr beliebt und sie verzierten damit auch Stühle und Sofas, Tische oder Betten. Als ganz besonders luxuriöses Statussymbol galten vela in bunten Farben, die mit Schmuck verziert waren. Zahlreiche Einrichtungsgegenstände der wohlhabenden römischen Gesellschaft gingen mit dem Trend zu immer mehr Luxus. Luxuriöse Gastmähler kamen auf kostbarem Gold- und Silbergeschirr auf den Tisch. Große Silberschüsseln konnten bis zu 170 Kilogramm wiegen. Silber generell war in der gehobenen römischen Lebensart das Nonplusultra. Die Römer hatten es sogar auf Reisen und in Kriegen dabei und vornehme römische Damen gaben sich in silbernen Badewannen ihrer Schönheitspflege hin.

Römischer Luxus zur Schau

All diese Luxusgegenstände der reichen römischen Gesellschaft dienten jedoch nicht nur dazu, den Haushalt zu verschönern. Die sehr viel wichtigere Funktion war das Repräsentieren gegenüber den Besuchern und beim Gastmahl. Manch einer legte sich etwa die teuren Tische oder das hochwertige Tafelsilber auch als Geldanlage zu. Die Tische legten nämlich, da das Holz immer seltener wurde, über die Zeit beachtlich an Wert zu. Sie waren hoch gehandelt im antiken Antiquitätenhandel!