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Römer Lexikon A-Z

Londinium in römischer Zeit

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Londinium
Udimu – Wikimedia Commons

Die Stadt London in der Antike

Londinium, das heutige London, war die größte Stadt und Hauptstadt der römischen Provinz Britannien. Durch die Lage der 43 erbauten Festung am nördlichen Ufer der Themse, die wiederum eine gute Verbindung ans Meer und ins Hinterland gewährleistete, war Londinium auch ein bedeutendes Handelszentrum. Als bedeutende römische Stadt hatte sie alle öffentlichen Gebäude einer solchen, wobei Ausgrabungen nur einen Teil davon identifizieren konnten.

Das große Forum im Zentrum der Stadt, er größte Bau seiner Art nördlich der Alpen, ist Zeuge für die starke wirtschaftliche Position dieser antiken Stadt. Sie ist beispielhaft für den Städtebau zu jener Zeit und überliefert viel

Geschichtliches über die römische Architektur und den Bau von Städten in der Zeit der Römer.

Die Themse unterliegt den Gezeiten und Londinium wurde 64 Kilometer entfernt von der Mündung an der Nordsee erbaut. Die ursprüngliche Festung von Londinium wurde zwischen zwei Hügeln (Cornhill und Ludgate) konstruiert und war ursprünglich 30 Hektar groß. Der erweiterte Bau von Londinium ließ die Stadt auf 62 Hektar anwachsen. Schrittweise wuchs die Stadt weiter und wurde zu einer der größten römischen Städte mit über 300 Hektar und einer Bevölkerung von mehr als 15.000 Menschen.

Londinium zu Zeiten der Römer

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Londinium Forum

Die Stadt Londinium hatte ein großes Gerichtsgebäude (Basilika) und einen Marktplatz (Forum), die sich auf dem Gelände des heutigen Cornhill befanden. Ein Prokurator-Palast wurde in Londinium erbaut. Ein Prokurator war im alten Rom ein hochrangiger römischer Offizier, der verantwortlich für die Finanzen einer kaiserlichen Provinz war, einschließlich der Steuererhebungen und des Solds der Truppen. Londinium galt als ein wichtiger Hafen und Handelsplatz, aus dem Waren aus der ganzen römischen Welt importiert wurden. Das Rathaus, Behörden und Gerichtssäle wurden in der Basilika in Cornhill errichtet.

Der Marktplatz (forum) war neben der Basilika. Reiche Römer lebten in den Stadthäusern. Zahlreiche Sklaven dienten ihnen in der Stadt und kümmerten sich um den Haushalt und administrative Aufgaben. Ein Amphitheater wurde auf dem Gelände der Guildhall Art Gallery gebaut. Es war ein massiver Bau, der bis zu 8000 Zuschauern Platz bot.

Viele der ursprünglich aus Holz erbauten Stadtelemente von Londinium wurden später aus Stein und Marmor neu gebaut. Auch hier gab es schon eine Feuerwehr, die rund um die Mauern und Tore stationiert war. Denn in einer aus Holz erbauten Stadt waren Brände an der Tagesordnung – in zahlreichen römischen Städten. Latein war die allgemeine Sprache der Stadtbevölkerung.

Zerstörung und Wiederaufbau des römischen Londiniums

Beim Aufstand der Königin Boudicca in 60 n. Chr. brannte ihre Armee von Rebellen Londinium bis auf den Boden nieder und massakriert die 25.000 Bewohner, die nicht geflohen waren. Die Zerstörung ist heute noch archäologisch gut sichtbar. Die Römer gewannen jedoch bald Kontrolle über die Iceni Rebellen und errichteten nach der Niederlage Boudiccas rasch eine neue römische Stadt Londinium. Die Römer hatten ihre Lektion gelernt und sahen nun eine massivere Verteidigung der Stadt Londinium vor.

Bis 200 v. Chr. wurden alle Teile der Stadt, außer die Flussseite, von einer massiven Stadtmauer umschlossen. Ein Teil der römischen Mauer ist noch heute im Tower of London erhalten. Die Stadt Londinium hatte mehrere Tore und Ausgänge aus in ihrer Stadtmauer. Die römischen Straßen führten zum Haupttor Londiniums, einem rund 100 Meter breiten Torhaus, das von quadratischen Türmen flankiert war.

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