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Römer Lexikon A-Z

Statussymbole: Wie taten Römer Reichtum kund?

Rote Schuhe
Rote Schuhe waren bei den Römern ein Statussymbol (Bild: Sonnentor in Sprögnitz, Niederösterreich) via WikiCommons/KarlGruber.

Statussymbole der Römer

Protzige Autos gab es natürlich bei den Römern noch nicht. Bei ihnen gab es jedoch staatlich institutionalisierte Statussymbole zur Abgrenzung der sozialen Schichten voneinander.

In erster Linie dienten dazu die Rangabzeichen für Senatoren und Ritter (equites). Standesabzeichen für Senatoren waren unter anderem ein breiter Purpurstreifen an der Tunica (latus clavus), rote Schuhe – wie sie heute der Papst noch trägt – und Ehrenplätze im Theater. Ritter durften den begehrten goldenen Ring (anulus aureus) und die Tunica mit schmalem Purpurstreifen (angustus clavus) tragen. Auch sie hatten bei den Spielen privilegierte Sitzplätze.

Statussymbole: Tafelluxus und Schlemmer-Mahl

Es gab desweiteren aber auch bei den Römern schon inoffizielle Statussymbole, welche Reichtum bekundeten. Als Ausweis „es geschafft zu haben“, galt beispielsweise exquisiter Tafelluxus, der nach Möglichkeit zum Stadtgespräch werden sollte. Als Schlemmer galt, wer sich üppige Speisen leisten konnte. Teure Spitzenköche bereiteten diese zu. Auch ein prächtiges, palastartiges Haus mit verschwenderischer Ausstattung war schon damals Bekundung des gesellschaftlichen Ansehens und Erfolgs. Eine große Sklavenschaft und vor allem ein vielköpfiges Gefolge von Klienten, die der Sänfte des Patrons folgten, waren außerdem Ausdruck von Ansehen und Reichtum.

Statussymbol der römischen Frauen: Perlen und Purpur

Für Frauen war Schmuck ein wichtiges Statussymbol – auch wenn er manchmal nicht echt war. Perlen waren sehr beliebt, auch bei Frauen aus weniger wohlhabenden Schichten. Sie waren gewissermaßen der Liktor (Amtsdiener) der Frau auf der Straße, sagte man. Soziale Aufsteiger trugen auch gerne teure „Purpurkleidung“ als Blickfang.

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Perlenketten wie diese aus dem Römershop des Forum Traiani waren bei den Römerinnen sehr beliebt!

Wie damals schon so genannte „Neureiche“ sich durch hemmungslosen, teilweise auch äußerst peinlich wirkenden Einsatz von Statussymbolen Anerkennung verschaffen wollten, schildert Petron höchst amüsant in der Cena Trimalchionis: „… Hier, wie er rechnen gelernt hatte, dann, wie er Finanzverwalter geworden war, alles hatte der aufmerksame Maler sorgfältig mit Schriftfeldern wiedergegeben. Fast schon am Ende des Säulengangs vollends hob in Mercurius am Kinn empor und entraffte ihn auf den hohen Amtssessel. Zur Stelle war Fortuna mit überfließendem Füllhorn und die drei Parzen, die goldene Fäden drehten. Im Säulengang bemerkte ich auch eine Schar von Läufern, die mit ihrem Trainer übten. Außerdem sah ich einen großen Schrank in der Ecke mit einem Schrein, in dem silberne Laren standen, ein Marmorbild der Venus und eine nicht gerade kleine Goldbüchse, in der er angeblich seinen ersten Bart aufbewahrte. Ich schickte mich an, den Hausmeister zu fragen, welche Gemälde sie im Mittelteil hätten: „Die Ilias und die Odyssee“, sagte er, „und den Gladiatorenkampf des Laenas.“

Rote Schuhe