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Römer Lexikon A-Z

Ungezähmte Wilde: Römische Göttin Fauna

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Tiger, by Eric Kilby via wikimedia creative commons.

Fauna, die römische Göttin der ungezähmten Wildheit

Fauna ist die römische Göttin der wilden Natur. Sie ist für die Römer eine Tier- und Fruchtbarkeits-Göttin. Die Tierwelt wurde nach der Göttin der ungezähmten Wildheit mit Fauna benannt. Die Wurzeln der römischen Göttin Fauna reichen vermutlich bis in die Jungsteinzeit. Sie war die tiergebärende Mutter, die Beschützerin des Lebens in Wald und Flur und galt als das wilde, unbezwingbare Element. Doch im Laufe der Mythologie wurde Fauna zivilisiert, oder sagen wir besser, domestiziert und in der römischen Kaiserzeit wurde die römische Göttin der Wildheit mit der so genannten Bona Dea gleichgesetzt. Ihr wahrer Name wurde allerdings von den Priesterinnen geheim gehalten. Der Kult um die römische Göttin Fauna bestand vermutlich im Römischen Reich seit dem 3. Jhd. v. Chr. In Rom hatte die Göttin einen Tempel auf dem Aventin.

Fauna war die „gute Göttin“

Bona Dea bedeutet „gute Göttin“. Vermutlich wollten sich die Frauen mit der Geheimhaltung des wahren Namens der Göttin, wahrscheinlich Fenta Fauna oder Fenta Fatua, und mit dem Verborgenen ihrer Natur schützen und ihre wilde und unabhängige Seite wahren. Ganz wollten sie jedoch die Kraft, die sie aus der Göttin Fauna und deren Lebensbereich schöpften. Als Bona Dea war die römische Göttin Fauna zuständig für die Fruchtbarkeit auf den Feldern und des Viehs. Sie sorgte für Landwirtschaft (das gezähmte Land und die domestizierten Tiere). Zudem war Fauna Heilungs- und Segensgöttin und in ihrem Naturell als Fenta Fatua war sie auch zuständig für Orakel, Weissagungen und das klare Sehen.

Der römischen Göttin Fauna Attribute

Fauna wurde oft als alte Frau (so alt wie die Natur) dargestellt. Sie galt in gewisser Weise als die weise alte Muttergottheit. Oft wird die Göttin Fauna auch in Begleitung von wilden Tieren dargestellt. Auf einigen Darstellungen hält sie eine Schlange in den Händen. Die Schlange als Kreissymbol weist auf das Werden und Vergehen der Natur, auf Häutung, zyklische Kräfte und Wiedergeburt hin. Die zusammengerollte oder verknotete und brütende Schlage symbolisierte in der Antike eine verborgene und heimliche Kraft und Macht – so wie sie die Natur auch inne hat. Als Faun galten auch mystische, beschützende Wesen von geheimen Plätzen tief im Wald, an denen Zauber- und Heilpflanzen wuchsen – eine Anderswelt

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Göttin Fauna unterstützt das Ungezähmte

Denn die Sprachwurzel des Namens Faun, Fauna oder auch Faunus liegt im lateinischen „faveo” – befreundet sein, unterstützen, Beistand leisten. Fauna galt als Unterstützerin und Beschützerin alles Wilden und der Frauen, vor allem jener, die ihre Wildheit, Freiheit und Ungebundenheit lebten. Auch als Behüterin der jungfräulichen Frauen galt die römische Göttin Fauna. Ausdruck der Ursprünglichkeit findet sich bei ihr in der ungezähmten und wilden Natur. Die geläufigen Attribute der römischen Göttin Fauna sind neben Fruchtbarkeit und Heilung, die Schlange und auch die Weissagung.