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Römer Lexikon A-Z

Auf dem Mondwagen kommt die Göttin Luna

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Die römische Gottheit Luna war die Mondgöttin.
Via wikimedia commons (Free Licence).

Die Göttin Luna: Patronin der Zweigespanne

Die römische Göttin Luna galt im antiken Rom als die Patronin der Zweigespanne, so genannte bigae, bei den Wagenrennen im römischen Circus Maximus.

Für die Viergespanne, die römischen quadrigae beim beliebten Wagenrennen der Römer, war der römische Gott Sol zuständig. Beide wurden zusammen in einem Doppeltempel verehrt. Ob es gegebenenfalls auch noch einen eigenen Luna-Tempel im Circus gab, ist nicht erwiesen.

Die römische Göttin Luna und die Mondphasen

Schon bei den Griechen wurde die römische Göttin Luna – entsprechend die Göttin Selene – aufgrund der Parallelen zwischen dem weiblichem Zyklus und dem ebenfalls monatlichen Mondumlauf auch mit anderen Natur- und Geburtsgöttinnen in Verbindung gebracht und ihnen sogar gleich gestellt: So etwa mit Diana, Hekate, Iuno Lucina, Latonia und Trivia. Sie und die anderen – alle weiblichen! – Gottheiten spielten zudem in der Pflanzenmagie eine Rolle, da die Mondphasen das Wachstum der Natur beeinflussen. Am häufigsten wurde die Mondgöttin Luna mit der Göttin Diana gleichgesetzt, die, wie sie, ebenfalls oft den Beinamen Noctiluca, die Nachtleuchtende, trug. Die mystischen Zauberkräfte der des nachts Leuchtenden übten seit jeher eine ganz besondere Magie auf die Menschen aus, die sich über die Einführung des Christentums anhielt.

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Luna in der Zauberliteratur – das Mondchen

Die Mondgöttin Luna wurde der Sphäre der Nacht zugeordnet und entsprechend in der mystischen Darstellung auch mit dem Erdkult und der Totenwelt in Verbindung gebracht. Nicht häufig, aber hin und wieder erschien die Göttin der Nacht auf Grabmälern. In ihrer Funktion als Nacht- und Totengöttin, welche laut der Mystik auch eine Vorliebe für die Bergwelt hatte, war die römische Göttin Luna von der Spätantike an bis in das Mittelalter in der Zauberliteratur aller Zeiten präsent.

Als luna oder lunula, zu Deutsch „Mondchen“ werden auch heute noch dem antiken Vorbild nachempfundene, halbmondförmige Amulette bezeichnet. Diese Amulette gelten als Kraft verleihend und schöpften diese nicht aus dem Material, sondern aus ihrer Form. Diese Schmuckstücke waren auch in christianisierter Zeit noch sehr beliebt. Oft hatte man lunulae als Pferdeschmuck, was bis in die Moderne bei Zugpferden sehr beliebt war, vermutlich, um ihnen die Kraft für ihre Arbeit zu geben. Zudem g alt die römische Göttin Luna allen Fahrenden, etwa den Seeleuten, bis ins Mittelalter als Patronin und bot ihnen Schutz und Schirm. In der Kunst war die Nachtgöttin Luna bereits im antiken Greichenland ein beliebtes Motiv: Luna auf ihrem Mondwagen zierte schon früh als Motiv auf zum Beispiel Vasen.