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Römer Lexikon A-Z

Gesundheitswesen der Römer: ohne Hygiene!

Arzt-Medizin
Über Medizin in der Antike gibt es Informationen auch auf den Seiten des Römershops.

Antike Medizin: römisch oder griechisch?

Das Gesundheitswesen der Römer ist dem Griechischen entlehnt. Viele griechische Ärzte ließen sich in Rom nieder, Griechisch war die medizinische Fachsprache.

Es gab, nach Meinung viele Historiker, kein eigenständiges römisches Medizinwesen. Aus römischer Sicht, waren sich aber viele Römer darüber einig, dass lieber der „pater familias“ (Hausherr) die Krankheit zu therapieren habe. Das Gesundheitswesen der Römer basierte also eher auf Haushaltsmitteln und magisch-religiöse Praktiken.

Gesundheitswesen der Römer: Hygiene miserabel!

Die hygienischen Bedingungen der Römer waren schlichtweg miserabel: Die Lebensdauer der Römer erstreckte sich manchmal bloß bis zum Teenager-Alter, da das Trinkwasser der Römer mit Keimen verseucht war, den Müll warfen die Römer einfach auf den Boden.
Meist hatten sie Bandwürmer oder waren von Malaria, Typhus oder Cholera bedroht. Daran starben viel mehr Menschen als Kriege je vermochten.

Über Galen (Galenos) – Gesundheitswesen der Römer

Sein größter Freund und Förderer war Marcus Aurelius und er war der Leibarzt des Commodus: Galen. Er wurde 129 n.Chr. in Pergamon (eine Stadt an der Westküste Kleinasiens) geboren. Mit 14 Jahren begann er ein Studium der Philosophie. Zwei Jahre später wechselte er in die Medizin. Während seiner Ausbildung besucht er fremde Städte wie Smyrna, Korinth und Alexandria. Ab 162 n.Chr. ist er Mannschaftsarzt im Kolosseum in Rom. Er fiel durch seine Heilerfolge auf und führte darüber schreibwütig Buch.

Er stirbt erst mit 70 Jahren und produziert ein Buch über seine Heldentaten, das in 22 Bände gegliedert ist und das als Lehrbuch großen Erfolg hat. Das Besondere dabei: über seine Berufsgenossen zieht er nach Strich und Faden her und betont seine Überlegenheit. Das zeugt von seinem großen Selbstbewusstsein. Er vertrat (so wie der berühmte antike Arzt Hippokrates) die Viersäftelehre: Dabei erhalten die vier Körpersäfte ( „humores“) die Gesundheit des Menschen: Blut, Schleim sowie gelbe und schwarze Galle. Natürlich waren die medizinischen Kenntnisse der Antike noch nicht wirklich vielfältig; dabei bleibt auch zu erwähnen, dass Galen nie jemals eine Leiche sezierte. Das tat er nur bei Tieren. Dennoch bleibt er einer der besten Ärzte der Antike, der sich durch Arbeitswut an die Spitze seiner Zunft kämpfte.

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(Quelle: „Die Welt der Römer“ vom Aschendorff Verlag, S. 226 ff.
Spiegel Geschichte Nr. 1/ 2009, „Das Ende des Römischen Reiches“, S. 108 ff.)