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Römische Götter: Flussgötter der Atmosphäre!

Tiber_bei_Rom_(1775)
Der Tiber bei Rom; J. P. Hackert via wikimedia commons (gemeinfrei).

Römische Götter boten mythische Atmosphäre

Die Menschen in der Antike drückten das Wesen der Götter am besten durch die Geschichte der Wirkungen ihrer Taten aus.

Sie benutzten dazu die Mythen, welche ihnen in ihrem Glauben bewusst machten, in welchen Ereignissen er welche Gottheiten erkennen konnte. Dass dabei die unterschiedlichen Gottheiten nicht klar voneinander zu trennen waren, war für den römischen Glauben ganz selbstverständlich und Teil in der Erwartung im antiken Religionsverständnis. Für die Römer waren die dargestellten Götter weder eine Person für sich, noch ein dahinterliegendes Element. Vulcanus war nicht einfach als Feuer zu interpretieren und ein Flussgott nicht als das Wasser des Flusses. Vielmehr waren zum Beispiel Flussgottheiten eine Erscheinung, die einem als eine „Atmosphäre“ begegnete.

Numina – Gestalt gewordene Atmosphäre

Flussgötter waren in der antiken Darstellung eine Gestalt gewordene Atmosphäre, die der Fluss ausstrahlt. Gestalt gewordene Atmosphären heißen im Lateinischen numina. Sie betreffen das Gemüt des Menschen und dieser reagiert mit dem, was als Kultus bekannt ist. Es ist die Kultivierung des Empfindens einer Atmosphäre. Ein Beispiel: Jeder kennt das Gefühl, an einem für sich ganz bedeutsamen, fast „heiligen“ Ort zu sein. Die Eindrücke, die dabei auf den Menschen einfließen, lassen die Gottheit des Ortes, den „dengenius loci“ Gestalt annehmen.

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Römische Götter: Flussgötter waren den Römern heilig

Flüsse galten den Römern in der Antike auch als den Menschen Nahrung bringend. Sie waren Handelswege und verbanden das Festland mit dem offenen Meer. So wurden die Flussgötter der Römer auch gerne mit Füllhorn dargestellt. Auch Schiffe waren gerne Attribute der römischen Flussgötter, denn sie symbolisierten den Handel. Gewässer beeinflussen zudem das Klima. Heilcharakter wurde den Göttern der Flüsse und Seen deshalb von den Römern ebenfalls oft zugeschrieben.

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Auch der Grenzcharakter war für die Darstellung von Attributen römischer Flussgötter entscheidend. Ein gelungener Übergang über einen zu bezwingenden Fluss wurde von den Römern immer dem Wohlwollen der Flussgottheit zugeschrieben. Spätestens seit Caesar wurden bei Triumphzügen auch Bildnisse von Flussgöttern mitgeführt. Sie sind die ins Pantheon übernommenen genii locorum (Ortsgenien) der Gewässer. Auf dem Konstantinsbogen ist dargestellt, wie sich der gegen Konstantin unterlegene Maxentius an den personifizierten Tiber klammert. Als Erscheinung wies der römische Fluss Tiber Maxentius ab.

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