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Römer Lexikon A-Z

Römische Musik | Im antiken Rom

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Römisches Musik Fresko
Frau mit Intrument

Musik im antiken Rom.

In der römischen Musik ließen sich anfänglich klar die Einwirkungen der griechischen Poesie erkennen. Die rhythmische Sprache der Dichtung war in Zeiten, in denen Texte noch nicht aufgeschrieben wurden, eine hilfreiche Unterstützung fürs Merken der Texte.

Bei der Betonung von Liedtexten verließen sich die Sänger und Musiker in ihrer Interpretation der Musik auf die Akzente der gesprochenen Sprache.

Zeichen für das Anheben und Senken der Stimme gehen jedoch bereits auf ihren Erfinder, Aristophanes von Byzanz, ins 3. Jhd. v. Chr. zurück. Musik hatte immer rituelle und symbolische Bedeutung, nahm aber auch stets eine besondere Rolle in den sozialen Strukturen der Gesellschaft ein. In Rom war die Musik treue Begleiterin im Kult, bei Leichenfeiern, im Heer und natürlich bei Staatsaktionen wie Triumphzügen oder bei Aufführungen im Zirkus und Amphitheater.

Römer machen Musik

Musik-Fannius-SynistorEines der ältesten römischen Musikinstrumente war die Knochenflöte. Sie wurde später auch aus Holz geschnitzt oder aus Elfenbein und Metall gefertigt. Von den Griechen übernahmen die Römer die beiden Leiern, die Lyra und die Kithara. Die Knochenflöte Tibia (lat. Scheinbein), auch Aulos genannt, ist das am häufigsten abgebildeten Instrumente der Antike. Von den Entruskern übernahmen die Römer verschiedene Blasinstrumente – vor allem das Heer. Das Signalinstrument der Legionen war die römische Tuba, eine Naturtrompete.

Singende Römer und laute Instrumente

Der Chorgesang war bei den Römern durchaus beliebt. Chöre und Orchester bestanden vor allem für staatliche Feierlichkeiten aus einer großen Anzahl von Musikern und Sängern. Römische Aktivitäten wie die Jagd, der Krieg und große Festivitäten im Freien erforderten laute Instrumente. Belegt ist auch, dass Musik bereits in der frühen Republik im römischen Heer eine Rolle spielte. Trompeter und Hornisten gaben im Heer Signale zum Angriff und Rückzug, zum Aufbruch und zur Pause und sie verkündeten die Zeiten des Essens und der Nachtwache. Zwar gibt es wenige bildliche oder literarische Zeugnisse zur Musik im Triumph, jedoch ist anzunehmen, dass es bei den Römern auch eine Art „Militärmusik“ gab.

Darstellungen von römischen Kriegern mit Trompeten gibt es zahlreich. Meist sind sie jedoch eher im Hintergrund. Der Triumphator und seine Taten, besonders die Unterwerfung der Gegner im Kampf und das eigentliche Kampfgeschehen stehen in den bildlichen römischen Darstellungen im Vordergrund.

Ein Marmorrelief im Konservatorenpalast in Rom zeigt Mark Aurel im Triumphwagen, dem ein Trompeter voranschreitet. In literarischen Zeugnissen werden häufiger die Soldaten im Chor als die Instrumente erwähnt. Die Soldaten sangen die archaische Triumphakklamation Io triumpe, gerne auch gemeinsam mit Zuschauern. Belegt ist auch, dass die römischen Soldaten Siegeslieder oder auch Spottlieder (ioci militares) auf den Triumphator sangen.

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Bildquelle: Metropolitan Museum Art [Public domain], via Wikimedia Commons