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Weinhändler: ein antiker Beruf?

Weinhändler – gab es die im antiken Rom?

Weinschiff Weinhandel RömerAber ja! Der An- und Verkauf von Wein war sogar einer der bedeutendsten Zweige des römischen Handels! Der vinarius (mercator vinarius) – Weinhändler – war entweder als Grossist im regionalen oder im Fernhandel tätig oder als Einzelhändler.

Weinläden und Weinhändler

Die taberna (Geschäft) der Weinhändler waren von außen durch einschlägige Schilder zu erkennen – wie etwa im englischen Sprachraum die „Liquor Store“. Sie befanden sich im Umkreis der Märkte und der Handwerksviertel – für das Volk also bestens erreichbar auf dem Weg zum Einkauf.

Krug-Terra sigillata
Weinkrüge aus Terra Sigillata gibt es im Römershop!

In Rom gab es sogar einen eigenen Weinhafen (portus vinarius) und einen vermutlich direkt angrenzenden Spezialmarkt für Wein (forum vinarium).

Die erheblichen Umsätze der Weinbranche sind unter anderem an dem „Scherbenberg“ (Monte Testaccio zwischen Aventin und Tiber) zu erkennen, auf den man jahrhundertelang die Scherben von Weinamphoren warf. Auch in anderen Provinzstädten gab es vermutlich Weinmärkte und Konsum in ähnlichem Maße.

Italien: Zentrum des Weinhandels

Das Zentrum des Weinhandels war Italien, wo die Weinhändler spätestens seit dem 2. Jhd. n. Chr. Regionen übergreifend tätig waren. Der Weinhandel umspannte die gesamte römische Welt trotz protektionistischer Bestrebungen in der Wirtschaftspolitik zugunsten italienischer Winzer. Besonders gallische und spanische Weine, aber auch Weine aus Griechenland und Kleinasien wurden nach Italien importiert. Ebenso gelangten italienische Weine in alle Provinzen. Amphoren-Funde lassen die Warenströme rekonstruieren.

Weintransport

Weinhändler RömerBeim Seetransport wurde der Wein in Amphoren verschifft, zu Land und auf Flüssen auch in Fässern. Im Trierer Raum wurden einige Reliefs gefunden, welche den Transport und Verkauf von Wein anschaulich darstellen. Winzer genossen generell keinen schlechten Ruf. Es gab aber auch unter ihnen schwarze Schafe, die Wein verschnitten oder falsch etikettierten. Amphoren verstaubt aussehen zu lassen etwa war eine Möglichkeit, Wein zu „veredeln“, aber auch das Verschneiden edler Weine mit Minderwertigen wurde oftmals praktiziert. Warum sich beispielsweise der Weinhändler Munna, ein Großimporteur massiliotischen Weines, in Rom nicht blicken ließ, glaubte Martial zu wissen: Damit er nicht zufällig einmal seinen eigenen „grässlichen Wein“ vorgesetzt bekomme (X 36).

QQ: Rhein. Landesmuseum Trier (Hg.), 2000 Jahre Weinkultur an Mosel, Saar, Ruwer, Ausstellungskatalog Trier 1987, Abb. 49 ff.

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