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Römer Lexikon A-Z

Antike Glücksspiele: Wer erfand den Würfel?

Würfel Römer
Antike Knochenwürfel – aus dem Römershop.

Antike Glücksspiele

Kurios war die römische Gesetzgebung im Bezug auf die Untersagung des Glücksspiels, denn das Verbot galt ausschließlich für die Spieler.

Ein Lokal zu betreiben, in dem Glücksspiele stattfanden, war hingegen erlaubt. Allerdings wurde der Wirt als susceptor (Spielunternehmer) gesehen und wurde rechtlich nicht unterstützt, wenn es um Probleme mit Spielern ging. In der Antike galten die alea (Würfel) als das absolute Symbol für das Glücksspiel. Die Römer benötigten fürs Glücksspiel auch nichts Weiteres, auch wenn die Würfel auch im Zusammenhang mit dem Brettspiel beliebt waren. Aber gewürfelt wurde nicht nur mit den klassischen Würfeln, wie wir sie heute kennen.

Antike Glücksspiele: Wer hat den Würfel erfunden?

Bereits die antiken Autoren überlegten, wer wohl den Würfel erfunden habe? Platon zum Beispiel war der Überzeugung, das Würfeln sei eine Idee des ägyptischen Gottes Thoth gewesen. Und Pausanias schrieb die Erfindung der Würfel dem griechischen Krieger Palamedes zu. Verbreitung erfuhren die Glücksspiele mit den Würfeln tatsächlich erstmals in Griechenland. Abbildungen auf Vasen bezeugen dies zum Beispiel. Häufig zeigen diese Achilles und Ajax beim Würfelspiel.

Die Punkte auf den Würfeln der Antike

Die griechische Bezeichnung für Würfel und jede seiner Flächen, lautete kybos, woher sich das lateinische Wort cubus ableitet. Die Würfelecken nannten die Griechen tessares, was sich in der lateinischen Sprache zu tessera (Würfel, Spielmarke) entwickelte. Die Ziffern, Punkte oder sonstigen Markierungen zur Darstellung des geworfenen Wertes hießen auf Griechisch signes, types oder gramme. Die Römer nannten die Augenzahl der Würfel puncti.

Die Nummerierung auf den Seiten der Würfel waren meist kleine, eingeritzte Kreise, welche einen kleinen Punkt in der Mitte hatten. Bereits Eusthatius, ein spätantiker Bischof, berichtete, dass die Summe der gegenüberliegenden Punkte auf einem Würfel immer sieben zu ergeben haben. Scheinbar ein Beispiel sehr früher Normung! Nach der Nummerierung hießen die einzelnen Seiten: 1: lat. unio (gr. monas), 2: binio (gr. dyas), 3: trinio (gr. trias), 4: quaternio (gr. tetras), 5: quinio (gr. pentas) und 6 senio (gr. hexas).

Würfel Römer