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Kaiserzeit: Das römische Aedilat

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Das römische Aedilat zur römischen Kaiserzeit

Seit der Zeit Caesars verloren die Aedile ihre meisten Aufgabenbereiche. Doch das Amt wurde in Rom weiter gepflegt.

Caesar führte zwei aediles cereales für die Getreideversorgung ein und übernahm die Oberaufsicht über den römischen Straßenbau höchstpersönlich. Kaiser Augustus übernahm schließlich die gesamte cura urbis und übergab die Getreideversorgung einem ritterlichen praefectus annonae. Für die Aedile blieb also nicht viel zu tun. Für Teilbereiche der einst aedilischen Aufgaben wurden im Zuge der Zeit dann zur römischen Kaiserzeit Beamte eingesetzt, etwa der Curator aquarum oder der Curator viarum. Sie führten ihre Amtsbereiche allerdings im Namen des Kaisers und nicht für die Aedile. Die polizeilichen Befugnisse der Aedile gingen an den römischen Praefectus urbi oder die Praefecti Pratorio und Vigilum über.

Kompetenzen der römischen Aedile in der römischen Kaiserzeit

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Dennoch behielten sich die Aedile auch Kompetenzen bei: Sie kontrollierten etwa weiterhin den öffentlichen römischen Handel – vor allem Maße und Gewichte, Preise und Qualität von Waren zählten dabei zu ihren Überwachungsaufgaben.

Zudem nahmen sie Ordnungsaufgaben wahr, überwachten zum Beispiel die römischen Garküchen oder die Straßenreinigung, forderten aber zudem auch Pflichten von Anwohnern ein und beaufsichtigten die öffentlichen Plätze in Rom. Kaiser Nero übertrug schließlich auch die Abhaltung der Spiele im Jahr 22 v. Chr. an die Praetoren. In der Spätantike war das Aedilat dann wirklich nur noch reines Ehrenamt und es zählte auch nicht mehr zu den höchsten Staatsämtern.

Das römische Aedilat außerhalb der Hauptstadt Rom

Auch in anderen Teilen Italiens gab es Aedile, die sich um öffentliche Aufgaben kümmerten. In den municipia und coloniae Italiens und der Provinzen übernahmen aediles ebenso wie in der Hauptstadt Rom die Aufsicht über Märkte, öffentliche Gebäude, Spiele, Wasser und Abwasser sowie über die Bäder. Anders als in Rom, hatten sie jedoch umfangreichere juristische Rechte. Die kommunalen Aedile wurden durch den Stadtrat gewählt und hatten sogar zusätzliche Unterstützung bei der Ausführung ihrer Aufgaben.

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