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Römische Bestattung: römische Grabbauten

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Für eine Einäscherung brauchte man viel Holz; via wikimedia by NobbiP.

Bestattungsformen: Brandbestattung & Co

In der Antike gab es eine große Zahl von Totenbräuchen. Diese fanden Ausdruck auch in der Gestaltung der unterschiedlichen Grabformen.

Eine Zeit lang waren Kremationen, also die Verbrennung des Toten, üblich, dann wieder die Körperbestattung, die Inhumation. Die Kremation bedeutete gegenüber der Inhumation einen deutlich höheren Aufwand. Für eine Einäscherung eines Leichnams waren nämlich große Holzmengen erforderlich. Die Verbrennung der Toten und ihre Beisetzung in Urnen galt jedoch lange Zeit in Rom als typisch römisch (mos Romanus) und wurde während der Römischen Republik und frühen römischen Kaiserzeit fast ausnahmslos praktiziert. Erst zur Zeit des römischen Kaisers Hadrian änderte sich diese Grabsitte im römischen Kulturkreis. Die Gründe hierfür sind allerdings nicht geklärt.

Römische Bestattung: Grabbauten

Seit dem 1. Jhd. v. Chr. wurden in Rom so genannte Tumulus-Gräber, das waren Grabhügel, auf hohen Steinzylindern errichtet. Monumentalste Ausprägung dieser Grabform waren die Mausoleen der römischen Kaiser Augustus und Hadrian in Rom. Das Mausoleum von Kaiser Hadrian wurde in nachantiker Zeit zur Engelsburg (Papst) umgebaut. In der Antike gab es eine große Zahl verschiedener Grabbautypen. Meist spielte die Topografie hier auch eine Rolle in der Wahl des Grabbaus: Manche wurden aus Steinen über der Erde errichtet, während in Gegenden mit felsiger Oberfläche das bereits vorhandene Gestein zur Anlage von unterirdischen Grabkammern (Hypogäen) oder von Fassadengräbern genutzt wurde.

Grabstätten mit Repräsentationswert

Römische Bestattung: Urnen wurden zudem in großen Grabhäusern (columbarium/Taubenschlag) aufgestellt. Hier konnten gleich mehrere Hundert Bestattungen aufgenommen werden. Besonders begehrt waren bei den Römern Bestattungsplätze in unmittelbarer Nähe zur Straße. Die Verzierungen und Inschriften römischer Gräber aus dem 1. Jhd. v. Chr. zeugen davon, wie wichtig der Repräsentationswert eines Grabes war.

Entlang der wichtigen Straßen und kurz vor dem Stadttor führte dies zu dicht an dicht stehenden Grabmonumenten, die in Verzierungen versuchten, sich gegenseitig zu überbieten. Im Laufe der Kaiserzeit verlagerten sich jedoch die Grabstätten in die Grabhäuser und wurden zur Familienangelegenheit ohne Bezug zur Öffentlichkeit. Für arme Bürger gab es Staatsgräber auf dem Marsfeld, später am Esquilin kleine Parzellen, so genannte puticuli für die Toten. Ende der Republik wurde dieser Friedhof jedoch unbeliebt, sodass Maecenas ihn schließlich zu einem Teil seines Gartens machte!

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