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Römer Lexikon A-Z

Römische Weltwunder: Sieben an der Zahl!

Schwebenden_Gärten_von_Babylon
Eines der römischen Weltwunder: Die hängenden Gärten von Babylon; etwa 600 v. Chr. ließ Nebukadnezar II sie für seine Frau errichten.

Sieben Weltwunder

Das es sieben römische Weltwunder waren, hatte mit der Mystik der Zahl zu tun. Allerdings gab es auch unter den Römern keine Einigkeit darüber, welche denn nun die sieben Wunder waren. Mehrere Listen waren im Umlauf. Erst nachdem es die meisten schon gar nicht mehr gab, einigte man sich auf die, welche am meisten Touristen angezogen hatten.

 

In der Folge also die sieben Weltwunder der Römer …

1)      Der große Leuchtturm von Alexandria: Das im 3. Jhd. v. Chr. errichtete Bauwerk war ursprünglich gar kein Leuchtturm, sondern eine hohe Landmarke, die Seeleuten Orientierung an der flachen ägyptischen Küste geben sollte. Erst nach 300 Jahren fügten Römer ein Feuer und einen Hohlspiegel hinzu. Einige behaupteten, dass das Licht noch in über 50 Kilometer Entfernung zu sehen war. Durch ein Erdbeben wurde der Turm im 14. Jhd. zerstört.

2)      Die hängenden Gärten von Babylon: Etwa 600 v. Chr. ließ Nebukadnezar II die Gärten für seine Frau errichten. Tatsächlich hingen sie nicht, sondern wuchsen auf Terrassen, die auf einer Reihe von Tonnengewölben angelegt waren. So glichen sie ein wenig dem Bewuchs der Heimatberge der Gemahlin, nach denen sie sich so sehnte.

3)      Der Koloss von Rhodos: Koloss war die Bezeichnung für überlebensgroße Standbilder. Dieser jedoch war ganze 33 Meter hoch! – Nebenbei angemerkt: Die Freiheitsstatue in New York ist nur drei Meter höher. – Es war ein bautechnisches Wunder, ein Kunstwerk und eine Statue in einem. 304 v. Chr. begann der Bau der Darstellung des Sonnengottes Helios. Architekt und Bildhauer war Chares von Lindos. Das Standbild wurde in einzelnen Fragmenten aus Bronze gegossen, wobei man mit den Füßen begann und sich nach oben vor arbeitet. Die Statue stand neben der Hafeneinfahrt und nicht, wie später oftmals in Abbildungen dargestellt, spreizbeinig über dieser. Schon nach 56 Jahren wurde sie durch ein Erdbeben zerstört. Einige Jahrhunderte später schildert Plinius: „Selbst in gefallenem Zustand erregt er unser Erstaunen und unsere Bewunderung.“ Im 7. Jhd. verkauften die arabischen Eroberer die Überreste an einen jüdischen Händler aus Edessa.

Schwebenden_Gärten_von_Babylon

Römische Weltwunder: Vier bis sieben!

4)      Die Zeus-Statue in Olympia: Als die Organisatoren der Olympischen Spiele im 5. Jhd. v. Chr. einen neuen Zeus-Tempel errichten ließen, beauftragten sie den Bildhauer Phidias von Athen mit einer Statue des Göttervaters. Zwölf Meter hoch gestaltete dieser den thronenden Zeus aus Gold, Ebenholz und Elfenbein, der mit sechs Metern die gesamte Westwand des Tempels zierte. In der Spätantike wurden die Spiele als heidnische Feier abgeschafft und die Statue nach Konstantinopel gebracht. Dort fiel sie 462 n. Chr. einem Brand zum Opfer.

5)      Der Artemis-Tempel in Ephesos: Niemand konnte es im Tempelbauwettstreit mit dem Kroisos von Lydien aufnehmen. 100 Meter lang und 55 Meter breit war der Artemistempel. Das Bauwerk stand fast 200 Jahre. Dann wurde es, angeblich in der Nacht, als Alexander der Große geboren wurde, aus Geltungssucht durch Brandschatzung zerstört. Die Tradition antiker Autoren verbietet es deshalb, den Namen des Brandstifters zu nennen.

6)      Das Grabmal des Mausolos: Zur Huldigung des in 353 v. Chr. verstorbenen Königs von Halikarnassos, ließ seine Ehefrau und Schwester ihm ein ganz besonderes Mausoleum errichten. Erst im 14. Jhd. wurde das Grabmal zerstört. Verbliebene Bauteile und Reliefs wurden ins Britische Museum verbracht. Unsterblich wurde Mausolos, weil heute jedes große Grabmal nach ihm als Mausoleum bezeichnet wird.

7)      Die große Pyramide von Gizeh: Bereits 2500 v. Chr. wurde dieses Wunderwerk in Ägypten errichtet, das noch heute zu den sieben Weltwundern zählt. Ursprünglich war sie fast 150 Meter hoch und enthält mehr Baumaterial als das Empire State Building in New York. Über zwei Tonnen wiegt jeder der geschätzten 2.250.000 Steinblöcke, aus denen sie erbaut wurde. Kein anderes Bauwerk auf der Welt hat je eine solche Standfestigkeit und Dauerhaftigkeit erreicht.