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Römischer Wein | Sein Gebrauch in der Antike

Römischer Wein
Vinum | Römischer Wein

Vinum – Römischer Wein

Wer Wein in der Antike pur trank, galt als Säufer. Römischer Wein wurde vielmehr als Schorle genossen.

Das Mischverhältnis schwankte dabei je  nach Geschmack, Tageszeit und auch nach dem, der den Wein einschenkte.

Meist wurde aber mehr Wasser als römischer Wein verwendet. Eins zu eins zu mischen, war schon etwas für die Saturnalien oder andere Feste. Das hatte aber nicht nur mit dem Ruf etwas zu tun, sondern auch damit, dass der antike Wein meist eingedickt gelagert wurde. Die Lagerweine hatten meist eine ölige Konsistenz und einen hohen Alkoholgehalt von bis zu 18 Prozent, sodass sie pur gar nicht so schmackhaft waren. In einigen Landstrichen außerhalb Roms wurde aber auch der Wein gemieden, so etwa bei den Thrakern oder den Skythen.

Römischer Wein als Massenartikel

Bestellte man Wein, erhielt man diesen in der Antike bereits mit Wasser vermischt. In den beiden ersten Jahrhunderten n. Chr. war römischer Wein zu einem Massenartikel geworden, den sich jeder leisten konnte. In Pompeji kostete ein Becher gewöhnlicher Wein ein As, ein von besserer Qualität zwei Asse und der Falerner, ein sehr hochwertiger Weißwein, vier Asse. Tresterwein war sehr viel billiger. Dies führte dazu, dass so mancher Römer bereits am Morgen mit dem Weinkonsum begann und nicht erst zur Hauptmahlzeit, der cena, die meist in den Nachmittagsstunden stattfand.

Entwicklung des Weinanbaus in der Antike

Im frühen 1. Jhd. v. Chr. dominierten noch griechische Weine. Gute italische Weine verdrängten jedoch rasch die meisten griechischen. Mamtertiner aus Silizien, Massiker, Caecuber und Albaner waren nur einige der Spitzenprodukte. Der herbe Setiner war der Lieblingswein von Kaiser Augustus. Doch an ihm schieden sich die Geschmäcker und die Kaiser Tiberius und Gaius hielten den angeblich so edlen Tropfen für nichts anderes als noblen Essig.

In den Provinzen wie Gallien oder Germanien entwickelte sich der Weinbau parallel mit der Romanisierung. Um den heimischen Markt zu schützen, brachten italische Händler Kaiser Domitian (51 – 96 n. Chr) dazu, den Anbau von Edelsorten nördlich der Alpen (außerhalb Italiens) zu verbieten. Erst Kaiser Probus hob im Jahr 280 n. Chr. das Verbot wieder auf.