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Das römische Reich

Saalburg-Ausstellung: Weihnachten im Zeitwandel

Kirschblüte_mit_Hummel
Was hat denn die Kirschblüte mit Weihnachten zu tun? … Foto via wikimedia commons by Ichneumon.

Saalburg-Ausstellung widmet sich Christbaum

Das Römerkastell Saalburg im hessischen Bad Homburg v. d. H. gibt mit der neuen Ausstellung „Als Augustus die Welt schätzen ließ…“ Einblicke in die sich wandelnde Festkultur von Weihnachten: von den Anfängen in den urchristlichen Gemeinden bis hin zu den Auswirkungen der Golfkriege.

In der Ausstellung auf der Saalburg wird die Entwicklung von Weihnachten als Fest einer kleinen religiösen Gemeinschaft innerhalb des Römischen Reiches dargestellt bis hin zu einem weltumspannenden Ereignis mit einer sich wandelnden Festkultur. Die Sonderausstellung ist eine Mischung aus Tafel- und Vitrinenschau. Wo die Tafeln die Entwicklung des Weihnachtsfestes durch die Jahrhunderte hinweg dokumentieren, legen die ausgestellten Exponate ihren Schwerpunkt auf den Weihnachtsbaum, auf Schmuck oder auch Christbaumständer.

Kirschzweige mit Zuckerwerk: Vorläufer des Weihnachtsbaumes

Der Weihnachtsbaum hat in Europa eine junge Tradition. Am Oberrhein ist er angeblich seit dem 16. Jhd. belegt. Popularität in der Fläche erhielt er jedoch erst nach dem deutsch-französischen Krieg 1870/71, als der preußische König Wilhelm in Versailles unter dem Weihnachtsbaum das Christfest feierte und ein Bild davon in einer Zeitschrift erschien. Aber schon in der Barockzeit soll es Weihnachtsbäume gegeben haben. Damals wurden abgeschnittene Kirschzweige mit Zuckerwerk behängt. In der Wohnung blühten die Kirschzweige auf und die Süßigkeiten wurden abgepflückt und genascht.

Christschmuck: Mal so mal so in der Saalburg-Ausstellung

Wenn auch der Weihnachtsbaum in heutiger Form sich erst spät flächendeckend durchsetzte, gab es jedoch schon Mitte des 19. Jhd. den Schmuck für den Baum zur Weihnacht. Im Ersten Weltkrieg war der Behang allerdings – nennen wir es – gewöhnungsbedürftig: Im Zuge der Kriegsbegeisterung gab es sehr „interessanten“ Glasschmuck. Hindenburg-Büsten etwa oder die „dicke Berta“ und Eiserne Kreuze. Die Nationalsozialisten versuchten, den religiösen Kontext des Weihnachtsfestes zu lösen. Christliche Symbole ersetzten sie durch germanische Runen. Weihnachtsschmuck nannten sie Jul-Schmuck.

Sonderausstellung Saalburg: Weihnachten im Wandel der Zeit

Weihnachten heute hat mit dem religiösen Hintergrund nicht mehr viel zu tun. Es bedeutet Lebkuchen am September und sogar die kommunistische UdSSR feierte in den 1960-er Jahren Weihnachten mit Sputniks und Kosmonauten als Baumschmuck. Nach den Anschlägen auf das World Trade Center 2001 und den Golfkriegen wurde übrigens für den amerikanischen Markt Christbaumschmuck in Form von USA-Flaggen und Panzer aus Glas hergestellt.

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