Kategorien
Männer - virilis

Die römische Männertoga: Vom Kind zum Mann!

Toga

Römische Männertoga

Einer der schönsten Tage im Leben eines Römers war wohl der Tag, an dem er die Männertoga erhielt – das war in etwa so, wie wenn wir heute das Alter erreichen, um endlich den lang ersehnten Führerschein machen zu können.

Die Toga hatte für die Römer gleichsam eine magische Kraft; war wie eine zweite Geburt: Sie machte das Kind zum Mann. Mit dem Tragen der Toga wurde er ein aktiver Staatsbürger und der Weg in die Politik stand ihm offen. An diesem Tag legten die Jungen ihre Kinderspielsachen weg, wie etwa den Kreise oder das Steckenpferd und legte auch die „toga praetexte“ – das Kinderkleid – ab. Die Bulle aus Gold oder Leder, die er am Tag seiner Geburt erhalten hatte, kam dann um den Hals des Hausgottes. Von diesem Tag an begann für den Jüngling das Leben als Mann und stolz, frei und mit erhobenem Haupt schritt so mancher in das Männerleben mit seiner frisch übergezogenen Männertoga.

Männertoga: Der besondere Tag jedes Jünglings!

Stoffe Römershop
Stoffe in ausgezeichneter Qualität zum Nähen antiker Kleidungsstücke gibt es bei uns im Römershop! – Große Auswahl.

Der Tag, an dem der römische Jüngling, die Männertoga erhielt, blieb ihm in Erinnerung und die Zeremonien und das Fest zu Ehren dieses Ereignisses natürlich ebenso. Die Verleihung der Männertoga fand in jedem Jahr am 17. März statt. Innerhalb der Bacchusfeier, der „Liberalia“, wurde sie verliehen. Denn natürlich wurde ein solch feierlicher und wichtiger Akt unter den Schutz eines mächtigen Gottes gestellt. Alle Familienmitglieder und die engen Freunde kamen zusammen, um dem großen Tag beizuwohnen und den Moment mit zu erleben, in dem der Vater oder ein naher Verwandter dem Jüngling die Männertoga umhängt – diese war auch als freie oder reine Toga bekannt. Drei Bezeichnungen trägt die Männertoga insgesamt: rein – weil sie weiß ist (ohne den Purpurstreifen des Kinderkleides), frei, weil ihr Träger aus der strengen ersten Erziehung entwachsen ist und „virilis“ (männlich), weil die Männertoga den Jüngling nicht nur zum römischen Bürger sondern auch zum Mann macht. Um die Götter gnädig zu stimmen, hat der junge Mann die Nacht zuvor in einer weißen Tunika unter einer safrangelben Decke geschlafen. Die Männertoga wurde angelegt unter der Anrufung der Götter: „Ante deos libera sumpta toga.“

Bei Gefallen, bitte einen Link und ein „gefällt mir“ DANKE!

Toga

Quelle: Paul Werner, „Leben und Liebe im alten Rom“, Bertelsmann, 1977.